Bayerisches Landesamt für Datenschutz

Hunderte Webseiten mit rechtswidrigen Cookie-Bannern

Veröffentlicht: 13.02.2024 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 13.02.2024
Cookie-Banner

Cookie-Banner beschäftigen immer wieder sowohl Datenschützer als auch die deutschen Gerichte. Erst vor kurzem hat die Verbraucherzentrale vor dem OLG Köln gegen WetterOnline gewonnen, weil die Cookie-Banner der Webseite nicht rechtmäßig gestaltet waren (wir berichteten). 

Nun hat das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) hunderte Seiten auf Rechtskonformität überprüft. Dabei wurde überprüft, ob es eine Möglichkeit gibt, alle Cookies abzulehnen, die gleichwertig zur Zustimmung ist, wie Heise berichtete

350 Seiten nicht rechtskonform

Die Prüfung wurde automatisiert durchgeführt und schon im ersten Durchlauf fanden sich 350 Seiten, die keine rechtskonformen Cookie-Banner hatten. Die Webseitenbetreiber bekommen nun zunächst die Möglichkeit, die Webseite anzupassen. Ob es zu weiteren Abmahnmaßnahmen kommen wird, werden die Sachbearbeiter der zuständigen Stelle entscheiden. 

Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörde des Bundes und der Länder (DSK) hat Ende 2021 auf Grundlage des Gesetzes zum Datenschutz in der Telekommunikation und bei Telemedien (TTDSG) und der DSGVO erklärt, dass es neben der Schaltfläche „Alles Akzeptieren“ nicht nur die Schaltfläche „Einstellungen“ oder „weitere Informationen“ geben darf. Da es sich hier nicht um den gleichen „Kommunikationseffekt“ handelt. Die Schaltfläche zum Ablehnen der Cookies muss gleichwertig gestaltet sein.

Auch Apps nicht rechtskonform

Auch Smartphone-Apps wurden überprüft. Bei den 15 überprüften Apps wurden bei fast allen Verstöße gegen den Datenschutz festgestellt. Teilweise ging es dabei auch um besonders sensible Daten mit Gesundheitsbezug. Die Datenschützer haben überprüft, ob, und wenn ja, welche Daten, bereits beim Öffnen der App erhoben werden, noch bevor der Einwilligungsbanner aufgerufen wird. Bei fast allen Apps wurden Daten erhoben, bevor die Einwilligung der Nutzer:innen dazu erfolgte. 

Neben den umfangreichen Leistungen in puncto Rechtssicherheit im Online-Shop bietet der Händlerbund auch den Rundum-Service für den Datenschutz in Unternehmen. Mit dem Datenschutz-Paket Pro stehen Unternehmern nicht nur passende Datenschutzerklärungen, umfangreiche Vorlagen und Checklisten zur Verfügung, sondern auch ein externer Datenschutzbeauftragter. Weitere Informationen zum Datenschutz-Paket Pro finden Sie hier.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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Kommentare  

#2 O.T. 2024-02-15 09:58
Wer von den Online-Händlern / Shop-Betreibern hat denn das Wissen und die Möglichkeit die Korrektheit der verwendeten Tools zu prüfen??? Trotzdem steht man in der Pflicht.

Um große Plattformen wie Amazon, Google, Facebook usw. wird ein großer Bogen gemacht und nicht durchgegriffen. Aber der kleine Unternehmer, der sein möglichstes tut und engagiert ist, in Deutschland seine Steuern (und das nicht wehnig) zahlt, der bekommt es von rechts und von links.

Wie bei vielen Sachen: gut gedacht - aber nicht zu Ende. Die Praxis weicht oft ganz stark von der Theorie (der Politiker) ab.
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#1 Matze 2024-02-14 14:13
Die Cookie Banner sind das perfekte Beispiel für die fehlgeleitete Europäische Politik.
Und wenn die Menschen wüssten was die Big Player tatsächlich auslesen können wären Sie mehr als überrascht
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