Die Staatsanwaltschaft in Nordrhein-Westfalen (NRW) geht Tausenden Fällen von Betrug mit Corona-Hilfen nach, wie der Spiegel berichtet. Derzeit ermittelt die Behörde konkret in „4203 Fällen des Subventionsbetrugs im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie“, wie es im Bericht von Justizminister Peter Biesenbach (CDU) heißt. Die tatsächliche Zahl der Fälle könnte sogar noch höher liegen, die einzelnen Strafverfolgungsbehörden an Rhein und Ruhr haben sogar mehr als 5.200 Ermittlungsverfahren gemeldet, die meisten davon in Köln. Damit wäre etwa ein Prozent aller rund 430.000 genehmigten Anträge in NRW ein möglicher Betrug.
Die Verdächtigen haben auf verschiedene Weise unberechtigte Finanzhilfen abgegriffen: Zum einen gehe es dabei um Geldwäsche, das heißt die Beschuldigten haben in ihren Anträgen falsche Angaben gemacht; etwa ob das Gewerbe im Haupterwerb ausgeführt wurde, oder ob bereits vor dem 1. März 2020 wirtschaftliche Schwierigkeiten bestanden. Zum anderen haben Betrüger wohl mit gefakten Webseiten Daten von echten Unternehmen abgegriffen, um damit selbst reguläre Corona-Soforthilfe zu beantragen. Insgesamt sei so ein Schaden von mehr als 30,1 Millionen Euro entstanden.
NRW hat bisher Soforthilfen in Höhe von rund 4,5 Milliarden Euro ausgezahlt. Betriebe mit bis zu fünf Angestellten hätte bis zu 9.000 Euro zugestanden, Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten bis zu 15.000 Euro. Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern sollten bis zu 25.000 Euro bekommen.
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