Der frühe Vogel

Neue Steuer auf den Online-Handel soll Innenstädte retten

Veröffentlicht: 15.12.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 15.12.2020
Münzen im Glas, Mann im Hintergrund

Gegen die Verödung der Innenstädte ist der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling jetzt mit einem Vorschlag für eine zusätzliche Steuer auf den Online-Handel um die Ecke gekommen. „Die Dynamik des Onlinehandels ist ungebremst, wir brauchen eine zusätzliche Art von Besteuerung oder eine höhere Mehrwertsteuer“, wird er mit Verweis auf die dpa bei t-online zitiert. Besonders große Online-Händler wie Amazon, der in Mainz nach Angaben des Politikers keine Steuern zahlt, und dessen Praktik des kostenlosen Versands und der Retoure sei für die Städte eine hohe Belastung. Nicht nur wird viel Lagerfläche benötigt, man treibt auch das Verkehrsaufkommen und die CO2-Emissionen nach oben.

Gleichzeitig verwaisen die Innenstädte, die für Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft sorgen. Für die leerstehenden Läden fordert Ebling deswegen eine Zwischennutzung, die von der Landesregierung finanziell unterstützt werde solle. „Eine Art lokalen Verfügungsfonds für Leerstände zur Überbrückung“, so der OB. Es ist nicht das erste Mal, dass der Ruf nach einer zusätzlichen Steuer für den Online-Handel laut wird. Im vergangenen Jahr hat bereits Philosoph und Bestseller-Autor Richard David Precht eine Extra-Steuer für Online-Käufe gefordert. Seine Idee: Konsumenten sollen auf ihre Einkäufe 25 Prozent Steuern zahlen, die Einnahmen sollen dann in die Innenstädte investiert werden, um wieder mehr Besucher anzulocken. 

Komplette Übernahme von Media-Saturn beschlossen

Nach jahrelangen Verhandlungen übernimmt Ceconomy nun die restlichen 21,6 Prozent der Anteile an der Media-Saturn-Holding, die Handelskette gehört somit nun komplett der Muttergesellschaft. Dieser Entscheidung war ein langer Streit vorausgegangen, das Verhältnis zwischen Ceconomy und der Media-Markt-Gründerfamilie Kellerhals war stets durch Streitigkeiten geprägt. „Mit dieser Einigung haben wir die Zeit vergangener Konflikte hinter uns gelassen und eine gute Lösung im Sinne aller Beteiligten gefunden“, betont Ceconomy-Chef Bernd Düttmann beim Handelsblatt.

Mit der abgeschlossenen Übernahme erhält die Kellerhals-Familienholding Convergenta eine Beteiligung von 25,9 Prozent am Mutterkonzern, Wandelanleihen im Wert von 160 Millionen Euro sowie 130 Millionen Euro in bar. 

Acer weitet Miet-Modell für KMU aus

Der taiwanische Computer-Hersteller Acer bringt mit „Device as a Service“ (DaaS) ein neues Programm an den Start, der es Firmen ermöglichst, Hard- und Software sowie die Wartung dieser bei Acer zu mieten statt zu kaufen. Das individuell konfigurierbare DaaS-Angebot steht bereits kleinen Unternehmen und StartUps ab zwei Geräten bzw. einem Einkaufswert von 1.000 Euro zur Verfügung, wie t3n berichtet. Die Laufzeit für die Miet-Geräte ist flexibel und kann bis zu 48 Monate umfassen.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Corinna Flemming

Kommentare  

#27 Sabine 2020-12-23 11:16
Fazit:
- Wegfall Umsatz auf Grund Wegfall vieler älterer PKWs & Insolvenzen unserer Stammkunden
- Zahlungsausfäll e auf Grund Insolvenzen

Ja, wir haben etwas falsch gemacht. Wir haben versucht, mit der vorzeitigen Auszahlung unserer RV unsere Mitarbeiter zu halten. Ein paar Monate ging es auch noch.
Aber der Umsatz ging auch danach nicht wieder hoch, denn unsere gebliebenen Stammkunden & auch Neukunden fingen an, Online zu kaufen. Und das wurde immer mehr.

Deshalb haben wir uns entscheiden müssen, uns von vielen unserer tollen Mitarbeitern zu trennen und selbst den Schritt in den Onlinehandel zu wagen.

Diese Abwrackprämie hat zwar damals die deutsche Autoindustrie gerettet, aber viele kleine Unternehmen (so wie uns) stark geschwächt. Das war das Ergebnis unserer Regierung.
Deshalb sind wir vom stationären zum online Geschäft gekommen.
Und nun sollen die stationären Geschäfte gefördert werden durch Zahlungen von den Online Geschäften.
Aus meiner Sicht, WIRKLICH nur aus meiner Sicht, stehe ich immer auf der falschen Seite.
Die Seite die sich immer nur selbst helfen MUSS, der niemals geholfen wird.

PS: Wir leben in den neuen Bundesländern. Wir hatten 1990 kein Eigenkapital. Unser erwirtschaftete s Eigenkapital bis dahin liegt in den volkseigenen Betrieben, sowie in Grund & Böden und Ländereien, welche nach 1990 an private Investitoren für wenig Geld verkauft wurden.
Kredite mussten wir ab 1990 ohne Eigenkapital sehr hoch verzinsen.
Zitieren
#26 Sabine 2020-12-23 11:00
Hallo oejendorfer,

es handelt sich bei meinen Ausführungen nicht um Verschrottungsg ebühren, die natürlich richtig sind.

Es ging damals um die Abwrackprämie, welche von der Regierung erlassen wurde.
Ziel war es, die Autoindustrie in Deutschland zu stärken.
Durch diese Abwrackprämie wurden die Menschen animiert, sich neue Autos zu kaufen.
So wurden eine Menge Autos verschrottet, die eigentlich noch Jahre hinweg hätten fahren können. Das finde ich als Umwelt-Skandal.

Unser Sortiment bestand zum damaligen Zeitpunkt aus Autoersatzteile n und Zubehör.
Davon waren über 30% Umsatz aus Verkauf an Autobatterien. Dieser Umsatz ging zu diesem Zeitpunkt auf fast 0.

Zur gleichen Zeit bekamen wir sehr viele Autobatterien, welche wir in den vergangenen drei Jahren (Garantiezeit) verkauft haben, als defekt zurück. Natürlich wollten wir den (sehr bekannten) Hersteller in Haftung nehmen. So schickten wir die "defekten" Batterien in Mengen an den Hersteller zurück.Jedoch waren die Batterien nicht kaputt. Wie sich dann herausstellte, wurden die Batterien mutwillig unterladen und, um sie dann als defekt zu reklamieren. Einige Batterien davon wurden auch mutwillig zerstört.
Mit dieser Masche versuchten einige Autobesitzer und Autowerkstätten , neben der Abwrackprämie auch noch das Geld für die Batterie zusätzlich zurück zu bekommen.

Da die Batterien nicht als Reklamation galten, bekamen wir keine Erstattung vom Hersteller, sondern die Batterien wieder zurück.
Unsere damaligen Kunden waren zum großen Teil Werkstätten, die mit dieser Entscheidung des Herstellers nicht einverstanden waren. Sie wollten von uns, (wenn nicht bereits erhalten) das Geld zurück. Die Folge waren dann Streitereien und Beendigung der Geschäftsbeziehung.
Einige Werkstätten gingen dann auch selbst in Insolvenz, da nicht mehr so viele Gebrauchtwagen zu reparieren waren.
Unter langjährigen Geschäftspartne rn ist "Kauf auf Rechnung" ein übliches Prinzip. So hatten wir etliche Zahlungsausfäll e auf Grund von Insolvenzen.
Zitieren
#25 oejendorfer 2020-12-22 11:59
Hallo Sabine. Na, da hast du js doch ausführlich deine Situation dargestellt. Ich kann zwar nicht erkennen welche Berufsausbildun g hast, welche produkte du verkaufst ubd wo du- Stadt- verkauft.

In Zeitalter des Umweltschutzes ist es richtig, das eine ""Verschrottung sgebühr"" WEEE eingeführt wird. Soll den der ganze China Müll in der Stadt, Wald und Wiesen rumliegen. Wenn Diu aufgrund dieser eingeführzen Abgabegebühr deinen Laden schließen müßtes. hast du was falsch gemacht.
Voelleicht hast du auch zu hoch gepockert und zu viel Geld aufgenommen. Wann soll immer klein anfangen und sich nach Möglichkeit selbst Finanzieren. Die Banken sind Geier. Und jetzt in dieser Corona Zeit ist alles noch Problematischer . Ich glaube auch nicht, das du blöd bist und immer auf der falschen Seite stehst, nur es gibt bei uns alten Hanseatischen Kaufleuten einen immer noch gültigen Spruch : HILF DIR SELBST; SONST HILFT DIR KEINER
Frohe Weihnachten und tschüs
Wolfgang
Zitieren
#24 Sabine 2020-12-21 15:58
Ach ja, und noch etwas.

Die Corona-Epedemie ist ja nur der Anfang. Ich denke, durch die Globalisierung wird es auch zukünftig immer wieder Krankheiten geben, vor denen man sich nur durch Kontaktbeschrän kungen schützen kann.

Also: wir schließen alle Ladengeschäfte und sponsern diese.
Das Geld dafür holen wir von den anderen, die sich kümmern und online verkaufen.

Ihr Kommentatoren vor mir, ich habt alle so recht! Ich kann mich Euch nur anschließen.
Zitieren
#23 Sabine 2020-12-21 15:49
Wir waren ein gut funktionierende s, stationär & regional lieferndes Handelsunterneh men bis 2009.
Auf Grund der Verschrottungsp rämie (Abwrackprämie) 2009 konnten wir auf Grund 70%igem Umsatzverlust das Unternehmen in dieser Form nicht mehr halten.

Es gab KEINE Finanzhilfen, KEINE Rettungsschirme und KEINE Überprückungsge lder. Nicht einmal die Banken wollten uns mit Krediten helfen, da die Firmenkredite aus den Gründerjahren noch nicht ganz getilgt waren. Die Antwort: "Nutzen Sie erst Ihr Privatvermögen!"
Wir mussten leider 80% der Mitarbeiter entlassen und uns neu orientieren. Um diese Zeit zu überprücken, mussten wir die privaten Rentenversicher ungen kündigen, da dies das einzige Privatvermögen war, was wir uns als alte Ossis anschaffen konnten.

Wir haben es als ordentliche Kaufleute geschafft, unser kleines Unternehmen auf der Basis von Online-Verkauf zu stabilisieren. Seit letztem Jahr ist das Unternehmen endlich schuldenfrei.

Nun wollten wir (62 Jahre alt) endlich Teile unseres Gewinns für die Rente weglegen.
Wir arbeiten seit Jahren jeder ca. 60 Stunden in der Woche und wir fahren nie in Urlaub.
Kino, Theater oder Gaststätte kommt für uns aus Kostengründen ebenfalls nicht in Frage.
So sind auch Kleidungsstücke aus einer Boutique nicht optimal für unseren Geldbeutel.

Ich habe das Gefühl, immer auf der falschen Seite zu stehen.
Sind wir zu blöd?
Weshalb werden wir, als ehrliche und faire Händler zu immer mehr Abgaben verpflichtet?

Wo ist hier die Gleichbehandlung?

Jeder Inhaber eines Ladengeschäfts in einer Innenstadt kann neben seinem Ladengeschäft auch online verkaufen.
Wir hier auf dem Land können zwar einen Laden aufmachen, jedoch wird wohl kein Mensch herkommen.
Wie werden wir gefördert?
Zitieren
#22 Chris 2020-12-20 13:07
Gott lass es Hirn Regnen !! Unsere Politiker haben eine bescheuerte Idee nach der anderen.
Zitieren
#21 Goldesel 2020-12-20 12:05
Fast alle Geschäfte in der Innenstadt haben aber auch eigene Onlineshops, also laut dem Rhetorik die sollten Lockdown normal überstehen und die Kunden vom Innenstadt können auch direkt bestellen aber wenn die es nicht tun (warscheinlich) dann wegen die Waresortiment/P reise für was wieso sollten andere Onlinehändler bezahlen??!!
Zitieren
#20 Goldesel 2020-12-20 11:58
Wie bitte?? Die Onlinehändler mussen auch das Geld an der kommunalen Infrastruktur beteiligen die bisher (nur) stationären Geschäfte bereits über ihre Steuern beteiligen?! Und was ist mit USt- ESt- Gewerbesteuer! das zahlen alle Onlinehändler und oft vielfacher als die Läden im Innenstadt! Dazu Abgaben laut Verp-G, Onlinesoftware Abos, die Provisionen für Verkaufsplatfor men - über mehrere Tsd €! Insgesamt mehrmals hohere Betrtäge als die Geschäfte im besten Zentruums A-Lage! Damals wenn die erste Supermärkte haben kleine Lebensmittelges chäfte ruiniert die Antwort war - das ist Zukunft und andere mussen sich anpassen, also??! warscheinlich keiner braucht mehr Dinosaurier-Ein kaufsgalerien wenn die nicht mehr genug Kunden haben. Dieser neuer Steuer werden nur heimische Geschäfte zahlen müssen und die internationalen Giganten nichts wie immer!
Zitieren
#19 oejendorfer 2020-12-19 13:29
Hier zeigt sich wiedermal das Politiker wie auch der Mainzer Oberbürgermeist er Michael Ebling
keine Ahnung vom Handel allgemein haben. Aber wahrscheinlich der SPD oder den Grünen angehört.
Natürlich kennen sie nichts anderes als Steuern zu erhöhen, denn die sehr höhen Diaten müssen ja für die "nicht wertschöpfende Tätogkeit" der Politiker bezahlt werden. Und wenn Politiker nicht in der Lage sind Amazon mit Steuern zu belegen sind sie eben zu blöd dazu. Allerdings schaft amazon ja auch viele Arbeitsplätze für Hilfstätigkeite n für Leute die keinen Schulabschluß haben.
Da muss der Staat dann auch kleine Sozialhilfe zahlen. Ich frage mich jeden Tag, warum bei vielen Politikern der "normale Sachverstand" ausgesetzt hat.

PS: jeder kleine Händler in der Innenstadt kann ja auch einen online sho aufmachen ( Click und Collect) dann muss er auch diese Schwachsinnige Idee der Steuerzahlung zahlen.


Auch sind Politiker scheinbar nicht in der Lage die Inhalte des "Schwarzbuches des Steuerzahlungsv erbandes" abzuarbeiten.
Zitieren
#18 Roland Gehweiler 2020-12-19 12:45
Statt eine allgemeine Steuer auf den Online-Handel sollten die großen Onlinehändler wie Amazon und andere ihre Steuern in Deutschland für Ihre getätigten Umsätze bezahlen. Die Steueroasen sollten schon längst dicht gemacht werden. Der Einzelhandel sollte anfangen in ein zweites Standbein zu investieren und das schnelle Internet muss auch endlich flächendeckend zur Verfügung stehen. Es immer das Gleiche, seit Jahren ist bekannt, woran es liegt und nun sollen die innovativen deutschen Onlinehändler für Ihre Innovationskraf t auch noch bezahlen.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.