Not-OPs nach Tiktok-Challenge
Jüngst hat Tiktok wieder durch eine Challenge auf sich aufmerksam gemacht, wegen der mindestens 65 Kinder notoperiert werden mussten. Bei der Challenge ging es darum, mittels starker Magnetkugeln ein Zungenpiercing vorzutäuschen. Allerdings verschluckten einige Kinder die Kugeln. Da diese im Darm zu lebensgefährlichen Verletzungen führen können, waren die OPs notwendig.
Das ist nicht die erste Challenge, wegen der Tiktok in der Kritik steht, aber wohl eine der gefährlicheren.
Klage auf Grundlage der DSGVO
Die eigentliche Schadensersatzklage stützt sich aber auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und zielt daher auf die Datenverarbeitung ab. Die Kläger werfen Tiktok vor, unerlaubt Daten zu sammeln und diese gezielt für Schleichwerbung gegenüber Kindern zu verwenden. SOMI verlangt daher, die Daten von unter sechzehnjährigen Nutzern zu löschen und fordert darüber hinaus noch den in der DSGVO vorgesehenen Schadensersatz. Kinder unter 13 Jahren könnten 2.000 Euro Schadenersatz erwarten, bis 15 Jahren 1.000 Euro und 16- bis 17-Jährige 500 Euro. Außerdem soll die Plattform dazu verpflichtet werden, transparent über Werbung und die damit einhergehende Datenverarbeitung zu informieren.
Tiktok auch im Visier der EU
Mit diesem Vorgehen stehen die niederländischen Eltern nicht alleine da: Auch die EU nimmt Tiktok verschärft unter die Lupe. Dabei geht es genau um den Vorwurf, dass Tiktok Kinder und Jugendliche einer aggressiven Schleichwerbung aussetzen soll. Verbraucherschützer werfen der Plattform – so t3n – missverständliche und verwirrende Geschäftsbedingungen vor.
Gegen Ende Mai hat die EU-Kommission gemeinsam mit den Verbraucherschutzbehörden daher einen formellen Dialog mit Tiktok eingeleitet. Das Unternehmen bekam eine Frist von einem Monat, um sich zu den Vorwürfen zu äußern.
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