Impfpflicht gescheitert – Experten befürchten neuen Lockdown im Herbst

Veröffentlicht: 08.04.2022
imgAktualisierung: 08.04.2022
Geschrieben von: Tina Plewinski
Lesezeit: ca. 3 Min.
08.04.2022
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Lockdown als Konsequenz einer fehlenden Impfpflicht: Laden bleibt geschlossen
© Maderla / Shutterstock.com
Der Bundestag hat dem Vorschlag einer Impfpflicht eine Absage erteilt. Im Herbst könnten der deutschen Wirtschaft damit neue Lockdown drohen.


Die Corona-Impfpflicht ist gescheitert, der Bundestag hat einen entsprechenden Vorstoß abgelehnt. Mit dieser Entscheidung wächst auch die Sorge unter Experten, dass sich die pandemische Lage im kommenden Herbst erneut zuspitzen werde und der Wirtschaft erneut weitreichende Konsequenzen drohen. Selbst neue Lockdowns seien demnach möglich.

„Fakt ist, dass wir im Herbst wieder mit steigenden Infektionszahlen rechnen müssen“, wird Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), bei FinanzNachrichten.de zitiert. Gegenüber der Augsburger Allgemeinen habe er darauf verwiesen, dass die Politik „bereits heute“ Vorbereitungen treffen müsse, „um eine Überlastung des Gesundheitssystems“ zu diesem Zeitpunkt zu vermeiden.

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Freiwillige Appelle reichen nicht aus

Auch verschiedene Gesundheitsminister zeigten sich besorgt. Aus Baden-Württemberg und Berlin, Brandenburg sowie Hessen gab es eine gemeinsame Erklärung, in der einer Freiwilligkeit zum Impfen die nötige Schlagkraft abgesprochen wurde: „Allein mit freiwilligen Appellen werden wir die Pandemie nicht zu einem Ende bringen“, wird beim Handelsblatt aus dem Dokument zitiert. „Ohne ausreichend hohen Impfschutz in der Bevölkerung droht im Herbst eine erneute Welle und damit erhebliche Freiheitseinschränkungen.“

Ähnliches ließ auch der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, verlauten: Er warnte davor, dass Deutschland im nächsten Herbst „schlecht aufgestellt sein“ werde. Sollte es nicht doch noch eine Trendwende geben und sich noch deutlich mehr Menschen impfen lassen, dann „werden wir im nächsten Herbst und Winter wieder über Lockdown und Kontaktbegrenzungen reden und streiten“, so FinanzNachrichten.de

Neuer Impfpflicht-Anlauf könnte zu spät greifen

Aus der Politik sind nach der Absage durch den Bundestag auch Stimmen zu hören, die nach einem neuen Anlauf zu einer entsprechenden Impfpflicht rufen. Wenn eine solche Pflicht beispielsweise im Herbst beschlossen würde, hätte sie allerdings „kaum einen akuten Effekt auf die dann anstehende Welle“, kommentierte Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Immunologischen Gesellschaft. In diesem Fall müssten erneut andere Maßnahmen zum Einsatz kommen, um hohe Inzidenzen gegenzusteuern.

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Tina Plewinski

Tina Plewinski

Expert/in für: Amazon

Veröffentlicht: 08.04.2022
img Letzte Aktualisierung: 08.04.2022
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