
Die Video-App TikTok stand schon häufiger wegen seiner undurchsichtigen Datenverarbeitung in der Kritik. US-Datenschützer haben jetzt Klage gegen das chinesische Unternehmen eingereicht, wie der Spiegel berichtete.
Todd Rokita, der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Indiana, gab am Mittwoch bekannt, zwei Klagen gegen TikTok eingereicht zu haben. Der Videodienst, der vor allem bei Jugendlichen beliebt ist, gehört zum chinesischen ByteDance-Konzern und ist die einzige Onlineplattform mit globaler Reichweite, die nicht aus den USA kommt. Rokita nannte die Plattform ein „trojanisches Pferd“ Chinas.
Unangemessene Inhalte und mangelnde Datensicherheit
Neben dem Datenschutz kritisierte Rokita auch den mangelnden Schutz junger Nutzer der App. Dem Generalstaatsanwalt zufolge werden Kindern gezielt anstößige Inhalte, wie Drogenmissbrauch, sexuelle Freizügigkeit und Obszönität gezeigt. TikTok solle gezielt Algorithmen einsetzen, die jungen Menschen unangemessene Beiträge anzeigen und damit gegen das Verbraucherschutzrecht verstoßen. Mit der Klage will Rokita Unterlassung, Schadensersatz- und Bußgeldzahlungen erreichen.
Im zweiten Verfahren, welches die Datensicherheit betrifft, wird vor allem die Verbindung zu China und den Einfluss der Regierung auf die App kritisiert. Die sensiblen Nutzerdaten seien nicht ausreichend vor der kommunistischen Partei geschützt. In der Klage heißt es, dass Chinas Regierung bereits Interesse gezeigt hat, auf TikToks Datensammlung zuzugreifen, um Nutzer auszuspionieren oder sogar zu erpressen.
Ärger bereits seit mehreren Jahren
Die Kritik an TikTok ist nicht neu. Bereits 2020 hat Donald Trump mit einem Verbot gedroht und versucht, einen Verkauf von TikTok zu erzwingen. Joe Biden hingegen stoppte den Verbotsversuch, allerdings aus juristischen Gründen. Die Sicherheitsbedenken bestanden weiterhin.
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