Bundeskartellamt ermittelt wegen illegaler Preisabsprachen

Veröffentlicht: 20.06.2023
imgAktualisierung: 20.06.2023
Geschrieben von: Hanna Hillnhütter
Lesezeit: ca. 2 Min.
20.06.2023
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Bundeskartellamt
© nitpicker / Shutterstock.com
Das Bundeskartellamt vermutet in einigen Branchen illegale Preisabsprachen.


Aufgrund der Inflation sind viele Preise in die Höhe geschnellt. In einigen Bereichen kam allerdings der Verdacht auf, dass Unternehmen die Preise zusätzlich in die Höhe getrieben haben. Das Bundeskartellamt geht diesem Verdacht nun nach und droht mit Verfahren, wie Andreas Mundt in einem Interview mit der FAZ bekannt gab.

Laut dem Kartellamtspräsidenten Andreas Mundt gibt es in einigen Branchen Auffälligkeiten, die auf illegale Absprachen hindeuten. „Wir sehen Branchen, wo Preise ganz auffallend gleichförmig nach oben gehen - teils um dieselben Prozentsätze“, so Mundt. 

Bundeskartellamt kommt mit Ermitteln kaum hinterher

Mundt wollte keine Angaben dazu machen, um welche Art von Unternehmen es sich handelt. Nur, dass es nicht um Tankstellen gehe, betonte er. Denn hier habe das Bundeskartellamt bereits genaue Untersuchungen vorgenommen und keine Hinweise auf illegale Absprachen gefunden.

Seit der Corona-Pandemie kommt die Behörde allerdings mit ermitteln kaum noch hinterher, da während der Pandemie viele Durchsuchungen zurückgestellt werden mussten. 

Auch prüft das Bundeskartellamt momentan zahlreiche Energieversorger auf Subventionsbetrug. 

Ermittlungen werden immer schwerer

Hinzu kommt, dass die Ermittlungen immer schwerer werden und das Bundeskartellamt deswegen technisch aufrüsten muss. „Kartelle sind nicht mehr so offensichtlich. Manches wird einfach besser verschleiert“, so Mundt. Früher seien die Absprachen zwischen den Unternehmen häufiger in verdächtigen E-Mails getroffen worden, heute werden andere digitale Kommunikationswege genutzt, die sich besser schützen lassen. 

Mundt betonte allerdings auch, dass das Hinweisgeberschutzgesetz in Zukunft helfen könne, illegale Preisabsprachen aufzudecken. 

Mundt machte auch auf die Gefahr aufmerksam, die in Zukunft durch den Einsatz von KI entstehen kann: „KI kann die Probleme, die wir ohnehin schon haben, alle noch schlimmer machen. Die Machtposition der großen Digitalkonzerne wie Amazon, Apple, Google, Meta und Microsoft wird weiter zementiert, weil sie ihren Zugriff auf unglaubliche Datenmengen für KI-Anwendungen nutzen können.“, so Mundt im Gespräch mit der FAZ. 

Hanna Hillnhütter

Hanna Hillnhütter

Expert/in für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Veröffentlicht: 20.06.2023
img Letzte Aktualisierung: 20.06.2023
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