Online Hamstern

Lebensmittel-Lieferdienste profitieren vom Coronavirus

Veröffentlicht: 16.03.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 14.12.2020
Tüte mit frischen Lebensmitteln

Lange hat es gedauert, doch nun scheinen auch die Deutschen den Online-Lebensmittelhandel für sich entdeckt zu haben. Lieferservices wie Rewe und Amazon Fresh erleben aktuell einen ungeahnten Aufschwung. Grund hierfür ist der sich auch in Deutschland immer weiter ausbreitende Coronavirus. Dieser hat das Einkaufsverhalten der Deutschen in den letzten Wochen maßgeblich verändert: Es wird nicht nur gehamstert, sondern auch viel mehr online bestellt, um Menschenmassen in den Supermärkten aus dem Weg zu gehen.

Picnic: Nachfrage um fast 50 Prozent gestiegen

Beispielsweise konnte die Supermarktkette Rewe einen eindeutigen Trend nach oben erkennen: „Im Online-Handel spüren wir eine deutlich gesteigerte Bestellintensität“, wird ein Sprecher des Unternehmens bei der Welt zitiert. Der erhöhte Andrang auf den Lebensmittel-Lieferservice spiegelt sich auch in den längeren Wartezeiten wieder. „In einzelnen Liefergebieten wie Berlin sind Zeitfenster für die nächste Lieferung erst nach Ablauf einer Woche verfügbar, in anderen Regionen schon am nächsten oder übernächsten Tag“, bestätigt der Konzern.

Auch der Online-Supermarkt und Lieferdienst Picnic spürt die Folgen des sich ausbreitenden Virus. „Wir erleben aktuell einen Anstieg in der Nachfrage um fast 50 Prozent“, bestätigt Frederic Knaudt, Mitgründer und Deutschlandchef bei Picnic. Dabei konnte der Händler einen Anstieg in sämtlichen Produktkategorien verzeichnen.

Dauerhafter Aufschwung der Branche?

Bisher hatte der Online-Lebensmittelhandel in Deutschland eher einen schweren Stand. Allen voran frische Lebensmittel wurden vorwiegend im stationären Geschäft gekauft. Das viele Menschen ihr Einkaufsverhalten jetzt ändern, könnten sich auch dauerhaft positiv auf die Branche auswirken. „Vor allem ältere Menschen werden jetzt auf den Onlinehandel aufmerksam, auch bei Lebensmitteln. Das wird bleiben. Die Leute gewöhnen sich daran und merken: Das funktioniert“, so die Prognose von Nils Zündorf, Chef Kölner Agentur factor-a. Ob dem wirklich so ist, wird sich erst zeigen, wenn der Coronavirus – anders als jetzt – wieder weniger das Einkaufsverhalten bestimmt.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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Kommentare  

#2 Martin 2020-03-19 18:20
Wir haben auch einen deutlichen Anstiegs des Traffics festgestellt.
[Werbung von der Redaktion entfernt.]
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#1 Petra 2020-03-18 18:57
also seien wir doch mal ehrlich.
Die Läden werden mit bestimmten Waren einfach nicht beliefert.
Wollte mir doch heute eine Verkäuferin weiß machen, das die Ware erst heute Abend kommt. Ich hatte aber vorige Woche schon danach gefragt und sie sollte Montag kommen. Das Tiefkühlfach sah genauso aus wie vorige Woche.
Als ich das sagte meinte sie, dass viele Lieferungen gar nicht kommen. Nennt man das hamstern? Sie hat mich dann einfach stehen gelassen und nicht mehr geantwortet. Es war ihr sichtlich peinlich, dass ich so bohrte.
Weiß sie mehr?
Kommt mir alles etwas seltsam vor........
Will man Waren verknappen lassen, um sie dann die Preise noch mehr zu erhöhern wie in der letzten Zeit? Das muss doch jedem aufgefallen sein!
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