Zehn europäische Handelsunternehmen haben sich zusammengeschlossen, um sich gemeinsam gegen die im Rahmen des Digital Markets Act geplanten Beschränkungen für Digitalkonzerne zu wehren. Mit dabei sind u.a. Zalando, Delivery Hero, Booking.com sowie die Secondhand-Hand Plattform Vinted. Wie Golem berichtet, richtet sich das Anliegen der Händler dabei vor allem dagegen, auf welcher Basis Unternehmen als sogenannte Gatekeeper definiert werden. Als Gatekeepter bezeichnet die Gesetzesvorlage die großen US-Konzerne wie Apple und Google, deren Marktmacht hierbei eigentlich eingeschränkt werden sollte.
Wie der Unternehmenszusammenschluss in einem Schreiben, welches dem Spiegel vorliegt, nun aber beklagt, ist die Definition von Gatekeeper dabei so formuliert, dass auch kleinere Plattformen betroffen sein können. Denn es werden nicht ausschließlich die wirklich zahlenden Kunden gezählt, sondern ebenso die reinen Besucher eines Portals. Laut des Schreibens würde diese Betrachtungsweise die Ergebnisse „stark verzerren“.
Unter die Beschränkungen würden demnach alle Unternehmen fallen, die 45 Millionen Endkunden (also auch Besucher) sowie 10.000 gewerbliche Nutzer innerhalb der EU bedienen. Das betrifft dann auch Anbieter wie das nun laut werdende Zalando oder Booking.com – auch wenn diese nicht im Ansatz die gleiche Marktmacht wie Apple besitzen. SPD-Parlamentarier René Repasi sieht die Definition jedoch weiterhin als gerechtfertigt und argumentiert: „Ein Unternehmen wie Zalando, das seine Onlineseiten Drittanbietern zur Verfügung stellt, hat ebenfalls ausreichend Macht, um die Marktstruktur zu verändern.“
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