Corona-Pandemie

Conrad schließt fast alle stationären Geschäfte im Laufe des Jahres

Veröffentlicht: 13.04.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 13.04.2022
Ehemalige Conrad-Filiale in Leipzig

Conrad Electronic SE macht sämtliche Filialen für Privatkunden dicht. Noch im Laufe dieses Jahres sollen fast alle Standorte geschlossen werden, teilt das Unternehmen mit. Bereits zuvor hatte der Elektrofachhändler in einigen Städten nach und nach Geschäfte geschlossen. Einzig die Filiale im bayerischen Wernberg-Köblitz solle im bisherigen Format weiter betrieben werden.  

„Natürlich fällt uns dieser Schritt sehr schwer. Wir haben unsere Beschäftigten daher frühzeitig informiert und sind in Gesprächen, um sozialverträgliche Regelungen zu finden und unserer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Mitarbeitende aus den Filialen haben selbstverständlich die Möglichkeit, sich auf offene Stellen innerhalb der Conrad Gruppe zu bewerben“, erläutert Conrad-CEO Ralf Bühler.

Fokus auf das Geschäftskunden-Geschäft

Ein wesentlicher Grund für diese Entscheidung war das sich verändernde Konsumverhalten infolge der Corona-Pandemie. Einkäufe fanden vermehrt online statt. Im Februar 2020, also noch kurz vor dem Beginn der Coronakrise in Deutschland, hatte Conrad seine B2B-Sourcing-Plattform gestartet, um sich verstärkt dem Geschäftskundengeschäft zuzuwenden. Bereits seit etwa 2018 verlagerte das Unternehmen seine strategische Ausrichtung in diese Richtung. Mit der Entwicklung hin zu Europas führender B2B-Beschaffungsplattform für technischen Betriebsbedarf“ sei man nun „auf dem richtigen Weg“, heißt es weiter. Unter anderem hatte Conrad im Frühsommer 2020 auch eine B2B-Filiale im nordrhein-westfälischen Hürth eröffnet.

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, würden Veränderungen zur eigenen, gut 100-jährigen Geschichte von Conrad gehören. „Ein Teil unseres Erfolges besteht seit Generationen darin, Kund*innen gut zuzuhören und danach entsprechend zu handeln”, führt Ralf Bühler zu dieser Strategie an. Dabei bezieht man sich etwa darauf, dass Klaus Conrad in den 1970ern fast alle Filialen schloss, um auf den Versandhandel zu setzen.

Für Elektronik-Fachhändler, etwa auch die Konkurrenz MediaMarkt und Saturn, sind es derzeit ohnehin schwierige Zeiten. Aufgrund des Chip- und Rohstoffmangels sowie anhaltenden Störungen in den Lieferketten gilt es derzeit neben dem Kundenschwund in den Filialen auch noch Lieferengpässe zu bewältigen.

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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