Für Zalando lief es im vergangenen Quartal nicht ganz so rosig, wie im Vorjahr: Der Online-Modehändler machte 1,5 Prozent weniger Umsatz und kommt auf 2,2 Milliarden Euro. Drastischer sieht es allerdings im operativen Ergebnis aus, denn hier schreibt das Unternehmen Verluste. Das bereinigte Ebit betrug minus 51,8 Millionen Euro, heißt es in der Bilanzmitteilung. Zalando begründet das negative Ergebnis mit einer geringeren Bruttomarge, da man verstärkt in Werbemaßnahmen zur Kundengewinnung sowie in die Logistik investiert habe. Die Fulfillment-Kosten pro Bestellung hätten im Vergleich zum Vorjahr um etwa zehn Prozent zugenommen, unter anderem aufgrund der Probleme in den globalen Lieferketten.
Außerdem hat der Kauf von Mode derzeit angesichts des Ukraine-Kriegs sowie der Inflation und der hohen Energiepreise, die Privathaushalte finanziell belasten, offenbar weniger Priorität. „Das Hauptthema der Menschen ist es gerade nicht, Mode zu kaufen“, sagte Co-CEO Robert Gentz vorab gegenüber der Wirtschaftswoche. Auch die Lockerung von Coronamaßnahmen führte verstärkt zu einer Hinwendung zum stationärem Shopping. Man habe angesichts der aktuellen Herausforderungen damit gerechnet, nicht an die „außergewöhnlichen Ergebnisse“ im Vorjahresquartal anzuknüpfen, sagte Gentz in der Pressekonferenz zur Vorstellung der Quartalsergebnisse. In Q1/2021 hatte Zalando einen Gewinn von 93,3 Millionen Euro erzielt, das Umsatzwachstum lag bei 46,8 Prozent.
Das Plattform-Modell, das die Anbindung von Händlern beinhalte, sei eine wichtige Säule für das Geschäft: Der Anteil des Partnergeschäftes am Bruttowarenvolumen (GMV) betrage 32 Prozent, insgesamt beläuft sich das GMV im ersten Quartal auf 3,2 Milliarden Euro.
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