Der frühe Vogel

Fusion im Möbelhandel: XXXLutz plant Übernahme von Home24

Veröffentlicht: 06.10.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 06.10.2022
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Der österreichische Möbelkonzern will offenbar den Berliner Online-Händler Home24 kaufen. Rund 250 Millionen Euro bietet XXXLutz für die Übernahme, berichten u. a. Handelsblatt und Manager-Magazin. Je Home24-Aktie werden 7,50 Euro geboten, Home24-Aktien hatte den Handel am gestrigen Mittwoch mit 3,32 Euro beendet.

Das Geschäft soll über das Tochterunternehmen RAS abgewickelt werden. Home24 zeigte sich für eine Übernahme offen, eine solche käme sowohl den Aktionären als auch den 2.800 Angestellten zugute – auch angesichts der derzeitigen Konsumflaute: „Wir sind sehr froh und fühlen uns bestätigt, dass uns eine der größten Möbelfamilien der Welt kaufen will“, so Home24-Chef Marc Appelhoff. Er solle auch weiterhin an der Spitze des Unternehmens bleiben, zudem dürften die Berliner auch weiterhin an ihrer eigenen Vision arbeiten –  und würden „dafür Unterstützung bekommen“, beispielsweise im Bereich Einkauf und Logistik.

XXXLutz habe sich noch vor Bekanntgabe des Angebots rund 60 Prozent der Stimmrechte der Großaktionäre unwiderruflich gesichert. Die Österreicher wollen 100 Prozent der Aktien von Home24 SE übernehmen. „Home24 wird seinen Online-Pure-Play-Fokus als eigenständiges Unternehmen beibehalten und von der Stärke der XXXLutz-Gruppe profitieren“, erklärte Unternehmenssprecher von XXXL-Lutz Thomas Saliger in der entsprechenden Ankündigung. Es sei demnach außerdem geplant, Home24 nach der Übernahme von der Börse zu nehmen.

Wirtschaftsprognose: Inflation wird lange anhalten

Die Preise werden in den kommenden Monaten hierzulande weiterhin steigen, wie das Wirtschaftsforschungsunternehmen ifo in einer monatlichen Umfrage unter tausenden Unternehmen ermittelte. 100 Prozent der Firmen aus dem Lebensmittelhandel und 92 Prozent der Drogerien wollen ihre Preise erhöhen. Auch gut 80 Prozent der Fahrrad- und Schreibwarenhändler sowie mehr als die Hälfte der Bekleidungs- und Elektroindustriefirmen wollen Waren verteuern. In der Gastronomie werde es ebenfalls Kostensteigerungen geben. Zudem werden die Gas- und Strompreise weiter steigen, so das Münchener Institut. „Die Inflationswelle dürfte daher leider noch nicht abebben“, zitiert der Spiegel Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Neben der Inflation führt auch der im Oktober eingeführte höhere Mindestlohn zu Mehrkosten in den Firmen: 30 Prozent hätten ihren Angestellten bislang teils weniger als 12 Euro pro Stunde gezahlt.

EU-Rat stimmt strengeren Regeln für Internetplattformen zu 

Nach der Zustimmung des Europaparlaments nickten auch die EU-Mitgliedsstaaten das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) ab. Durch die Neuerung soll große Internetplattformen verstärkt in die Verantwortung genommen werden und etwa zügiger illegale Inhalte, beispielsweise Hassrede, Terrorpropaganda oder auch gefälschte Waren entfernen. Der tschechische Minister für Industrie und Handel, Jozef Sikela, wies Heise zufolge in einer Stellungnahme auf das hohe Potenzial der Regelungen hin: „Das Gesetz über digitale Dienste ist eine der bahnbrechendsten horizontalen Verordnungen der EU.“ Der DSA könne zum Standard für andere Regulierungsbehörden in der Welt werden. Er ist Teil des EU-Gesetzes über digitale Märkte, zu dem auch der Digital Markets Act gehört, der u. a. die Marktmacht großer Tech-Firmen wie Facebook und Google regulieren soll und dem bereits im Juli zugestimmt wurde.

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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