Die Inflationsrate hat sich zuletzt zwar leicht abgeschwächt, liegt aber immer noch bei zehn Prozent. Die Dauerbelastungen der vergangenen Monate schlagen sich zusehends auf den Handel und das Kundenverhalten nieder: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sind die Umsätze im Einzelhandel im Oktober um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag das Minus sogar bei 5,0 Prozent.
Von der Entwicklung ist auch der Online-Handel nicht ausgenommen: Im Internet und Versandhandel sank der Umsatz im Vergleich zum Vormonat real um 1,8 Prozent. Verglichen mit Oktober 2021 sackten die Umsätze sogar um 7,1 Prozent ab. Hier muss allerdings berücksichtigt werden, dass der Umsatz noch immer 27,1 Prozent über dem Niveau von Oktober 2019, also von vor der Corona-Pandemie liegt.
Der Handel muss dennoch reagieren: Wie eine aktuelle Umfrage von SumUp laut Internet World zeigt, belasten einige Herausforderungen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. Dazu zählen steigende Energiekosten (37,8 Prozent), steigende Warenkosten (34,8 Prozent) und die Kaufzurückhaltung der Kunden angesichts der hohen Inflation. Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft rechnet die Hälfte der Befragten mit niedrigeren Umsätzen als im letzten Jahr.
Als Reaktionen stehen nun Preiserhöhungen an: Jeder zweite kleine und mittelständische Händler (52,1 Prozent) erwägt der Umfrage zufolge, noch bis Ende des Jahres die Preise anzuheben, beziehungsweise hat das bereits getan. 46,9 Prozent der Unternehmen planen zudem, den eigenen Energieverbrauch zu senken, um Geld zu sparen. Rund jeder vierte Einzelhändler ziehe eine Reduzierung der Gewinnspannen in Betracht.
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