„Schwieriges Jahr“

Otto meldet Umsatzverluste, ist aber „vorsichtig optimistisch“

Veröffentlicht: 21.03.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 21.03.2023
Otto

Das von Krisen gezeichnete Jahr 2022 ist auch an Otto nicht spurlos vorbei gegangen. Im abgelaufen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen einen GMV (Gross Merchandising Value, Umsatz von OTTO und Marktplatz) von 6,3 Milliarden Euro – im Vergleich zum Vorjahr (6,9 Milliarden Euro) ein Minus von 8,6 Prozent. Damit sei man „natürlich sehr unzufrieden“, liege aber im Branchenschnitt, erklärte Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands Otto. Auch der Gewinn fiel negativ aus, genaue Zahlen verriet Opelt allerdings nicht. Diese werde man am 24. Mai im Zuge des Geschäftsberichts der gesamten Otto Group bekannt geben.

Er sei „froh, dass dieses schwierige Jahr vorbei ist“ und räumte ein, dass auch das kommende Jahr herausfordernd und schwer prognostizierbar sein werde. Man gehe mit einer „realistischen Planung“ in die Zukunft, sei aber „vorsichtig optimistisch“. Die Weiterentwicklung der Plattform werde planmäßig vorangetrieben. „Wir haben trotz des herausfordernden Geschäftsverlaufs in den vergangenen Monaten konzentriert an unserer Transformation gearbeitet und insbesondere in die IT- und Tech-Infrastruktur investiert“, so Opelt. Erfreulich verlaufe die Entwicklung von Otto Advertising.

 

Nachhaltigkeit im Fokus

Beim Blick in die Zukunft kann sich Otto auf seinen Kundenstamm verlassen. Die Zahl der aktiven Kunden sei 2022 nur unwesentlich auf 11,3 Millionen gesunken. Die Kauffrequenz bewege sich auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. „Die Konsument*innen haben aufgrund steigender Preise für Energie und Lebensmittel weniger im Portemonnaie. Entsprechend meiden sie Spontankäufe, verzichten häufiger auf Markenprodukte und stellen größere Kaufentscheidungen zurück. Positiv ist jedoch, dass wir kaum Kund*innen verloren haben. Sie kaufen zwar anders ein, bleiben aber OTTO treu“, erklärte Opelt.

Eines der Kernthemen bleibt auch 2023 Nachhaltigkeit. Mit 626.000 nachhaltigen Artikeln habe man einen Höchststand erreicht. Bis 2025 wolle man die Anzahl nachhaltiger Artikel auf eine Million erhöhen. „Wir streben an, bis 2030 klimaneutral in den eigenen Geschäftsprozessen zu sein und uns auf das Erreichen sogenannter Science Based Targets zu verpflichten. Diese verschärften Klimaschutzvorgaben stehen im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel“, so Opelt.

Der Blick gehe dabei auch auf Eigen- und Lizenzmarken. Diese seien aktuell zu 70 Prozent nachhaltig, 2025 sollen es 100 Prozent sein. „Dafür wollen wir CO2-Emissionen vermeiden oder zumindest reduzieren. Das gilt beim Pakettransport in der Stadt, wo Hermes beispielsweise für Hamburg in 2023 plant, komplett elektrisch zuzustellen. Das betrifft aber auch unsere Schiffstransporte: Wir reduzieren ab diesem Jahr bei der Seefracht den Anteil von Dieseltreibstoff um 15 Prozent – zugunsten von Bio-Sprit.“

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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