Feilschen im E-Commerce

Veröffentlicht: 23.10.2013
imgAktualisierung: 23.10.2013
Geschrieben von: Michael Pohlgeers
Lesezeit: ca. 3 Min.
23.10.2013
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Feilschen gehört zum klassischen Bild eines Basars. Aber auch im E-Commerce wird immer öfter das System eines Preisvorschlags angeboten. Nyopoly ist ein Beispiel.


Feilschen gehört in einige Handelssituation dazu – klassisch auf dem Basar, bei Preisen mit Verhandlungsbasis oder auch bei größeren Anschaffungen, wie zum Beispiel einem Neuwagen, versuchen viele Kunden weniger Geld zu bezahlen oder noch zusätzliche Leistungen herauszuschlagen. Inzwischen wird das Feilschen auch online betrieben.

Feilschen geht auch online 

„Moment mal! Wir müssen erst feilschen! Dieser Mensch will nicht feilschen!“ – so wie der Hauptfigur des Monty Python Films Das Leben des Brian geht es, wie stern.de 2006 feststellte, einer Vielzahl der Deutschen. Traditionell erwarten die Kunden hierzulande, faire Festpreise zu erhalten und scheuen die Verhandlung über den zu zahlenden Betrag. Vor allem die Tatsache, dass der Kunde sich in solchen Situationen dem Verkäufer von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, hemmt den Vorschlag eines niedrigeren Preises. Dabei ist das Feilschen seit dem Jahr 2001 gesetzlich erlaubt. Das Rabattgesetz, welches den maximalen Preisnachlass vorschrieb, wurde zu diesem Zeitpunkt aufgehoben.

Auch im Internet wird um den Preis geschachert

Auch im Internet wird das Feilschen immer beliebter. Vor allem die Anonymität erleichtert es, niedrigere Preise vorzuschlagen – schließlich sitzt man dem Händler nicht persönlich gegenüber. Im Jahr 2009 stellte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen beispielsweise fest, dass etwa jeder dritte Händler zum Feilschen bereit war. Auf Küchengeräte und Fahrräder sollen sogar Rabatte von bis zu 15 Prozent möglich gewesen sein.

Nyopoly stellt das Feilschen in den Vordergrund

Der Online-Store nyopoly setzt ganz auf das Feilschsystem: Ähnlich wie im Monty-Python-Film muss der Kunde einen Preisvorschlag machen. Im Angebot von nyopoly befinden sich Schuhe und Accessoires. Bei jedem Artikel wird der Listenpreis zwar angezeigt, um dem Kunden eine Orientierungshilfe zu bieten. Der abgegebene Preisvorschlag wird dann entweder akzeptiert oder mit einem Gegenvorschlag erwidert - sekundenschnell. Dreimal kann der Kunde einen Betrag vorschlagen. Wird auch das dritte Angebot abgelehnt, muss man 48 Stunden warten, bevor man wieder um den Artikel feilschen kann.

Besonderer Clou des Stores: Sollte bereits der erste Vorschlag akzeptiert werden, gibt es noch mal 20 Prozent Rückzahlung auf den Preis – bei dem zweiten Versuch immerhin noch 10 Prozent.

Nyopoly garantiert dem Kunden in jedem Fall, dass er ein Angebot unter dem Listenpreis bekommt. Wie niedrig der Betrag aber endgültig ausfällt, hängt vom geschickten Feilschen ab. Damit wird der Einkauf noch um den Aspekt Gamification erweitert: Man hat Spaß am Kauf und das Feilschen sorgt für einen weiteren Anreiz.

Michael Pohlgeers

Michael Pohlgeers

Expert/in für: Marktplätze

Veröffentlicht: 23.10.2013
img Letzte Aktualisierung: 23.10.2013
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