Gewinnziel nicht erreicht: Beate Uhse stellt Kataloggeschäft ein

Veröffentlicht: 03.02.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 03.02.2016

Beate Uhse, das Urgestein unter den Erotik-Händlern, konnte sein Gewinnziel im Jahr 2015 nicht erreichen. Das war dem Unternehmen schon frühzeitig klar. Nun hat der Erotik-Händler ein Maßnahmenpaket verkündet und will in Zukunft den E-Commerce noch stärker in den Fokus rücken – und raus aus der Schmuddelecke.

Dessous und Schuhe auf dem Boden

(Bildquelle Dessous: Jacek_Kadaj via Shutterstock)

Der Erotik-Händler Beate Uhse hat kein leichtes Jahr hinter sich: Die Umsätze im klassischen Kataloggeschäft gingen schneller als erwartet zurück, der Umbau Richtung E-Commerce kostete mehr Zeit und Geld als erwartet. Bereits im Oktober verkündete der Vorstand der Beate Uhse AG dann, dass das für 2015 in Aussicht gestellte Ziel nicht erreicht werden könne. Am Ende des dritten Quartals steht ein operatives Ergebnis von minus 7,2 Millionen Euro unter dem Strich, wie das Unternehmen nun erklärt.

Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, hat Beate Uhse nun ein umfassendes Maßnahmenpaket bekanntgegeben. Das klassische Kataloggeschäft wird eingestellt, stattdessen fokussiert Beate Uhse den Online-Handel und den Einzelhandel noch stärker. Der letzte Katalog erscheine zum Valentinstag. Das frei werdende Geld will der Erotik-Händler in Marketing und Vertrieb zur Stärkung des Online-Handels stecken. Die Neuausrichtung der Marke soll so konsequent vorangebracht werden.

Raus aus der Schmuddelecke

Beate Uhse will zudem raus aus der Schmuddelecke. Junge Unternehmen im Erotik-Bereich, wie etwa Amorelie, haben in jüngster Zeit die Branche auch zunehmend salonfähig gemacht, indem sie das Schmuddel-Image vermieden haben. Das liegt unter anderem auch daran, dass diese Unternehmen auch gezielt Frauen als Kunden ansprechen.

Beate Uhse erklärt nun ebenfalls, dass man das Filialnetz „noch stärker auf die zukunftsträchtigen Zielgruppen Frauen und Paare“ ausrichten werde. Standorte, die nicht in dieses Konzept passen und verlustbehaftet sind, will das Unternehmen schließen – 16 von den insgesamt 78 Shops seien davon betroffen. Drei Filialen in Deutschland hat Beate Uhse bereits im Dezember 2015 geschlossen, die übrigens 13 Shops befinden sich in den Niederlanden und sollen innerhalb des laufenden Quartals geschlossen werden.

Beate Uhse wird 150 Stellen streichen

Der Umbau von Beate Uhse wird auch Stellenstreichungen zur Folge haben: 90 Mitarbeiter wird das Unternehmen entlassen, zudem werde die Anzahl der Angestellten in einzelnen Funktionsbereichen, darunter die Logistik und Administration, reduziert werden. Insgesamt werde Beate Uhse sich von 150 Mitarbeitern trennen, heißt es. So sollen weitere Kosten eingespart werden, um langfristig wieder höhere Umsätze und Gewinne zu verbuchen. Für das gesamte Geschäftsjahr 2015 stellt Beate Uhse aber zunächst einen Umsatz von etwa 128 Millionen Euro und ein EBIT zwischen -13 und -15 Millionen Euro in Aussicht.

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