Repricing: Amazon erwacht aus Winterschlaf und Otto steigert sich um 300 Prozent

Veröffentlicht: 07.03.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 08.03.2016

Preisanpassungen sind im Online-Handel gang und gäbe. Die E-Commerce-Marktforscher von Metoda haben sich die Repricing-Aktivitäten im Februar im deutschen E-Commerce genauer angesehen und kommen zu dem Schluss, dass der vergangene Monat durch zwei gegenteiligen Entwicklungen geprägt war: Während die Repricing-Tätigkeit auf Amazon.de nochmals zugenommen hat, agierte der Wettbewerb vielfach zurückhaltender.

Analyse von unterschiedlich farbigen Graphen

(Bildquelle Repricing: wrangler via Shutterstock)

Dass sich die Preise im Netz gern mehrmals am Tag ändern können, ist bekannt. Während nach Angaben der E-Commerce-Marktforscher von Metoda der Januar relativ ruhig war, was Preisanpassungen betrifft, hat Amazon seinen Winterschlaf scheinbar beendet. Die Preise fluktuierten beim Marktführer in den vergangenen vier Wochen nämlich nochmals deutlich stärker als zuvor und sicherte sich so erneut die Führungsposition im Metoda Repricing-Barometer.

Amazon mit 3.386.000 Preisanpassungen im Februar

Auch wenn Amazon im Januar vergleichsweise wenig in puncto Repricing getan hat, liegt das Unternehmen dennoch auf Platz eins im Metoda Repricing-Barometer. Im Februar fluktuierten die Preise allerdings noch stärker. Mehr als 3.386.000 Preisanpassungen wurden für die Plattform Amazon.de auf Preissuchmaschinen erfasst. Besonders betroffen waren dabei die Produktkategorien PC/Notebook, Unterhaltungselektronik und Beauty. Nach Angaben von Metoda fanden rund 20 Prozent der für Amazon.de gemessenen Preiskorrekturen beim Geschäft mit stationären und tragbaren Computer-Systemen statt.

Aber nicht nur Amazon.de sorgt mit Repricing für einen starken Wettbewerb. Die Plätze zwei bis fünf sind hart umkämpft. Plus.de und die DHL-Tochter Allyouneed.de konnten sich im Ranking auf Platz zwei und drei behaupten, tauschten jedoch die Position. Für Allyouneed.de wurden insgesamt 623.116 Preiskorrekturen gemessen – bei Plus.de waren es 594.952 Preisanpassungen. Auch wenn die Kontrahenten prinzipiell auf einem generell hohen Repricing-Niveau agieren, haben beide Plattformen ihre Aktivitäten im Gegensatz zu Amazon.de erheblich zurückgeschraubt. So wurde für Allyouneed.de ein Rückgang um 19 Prozent und für Plus.de ein Minus von 26 Prozent gegenüber dem Vormonat festgestellt.

Otto steigert Preisanpassungen um über 300 Prozent

Die beiden letzten Plätze der Top-5 belegen die Unternehmen Jacob Elektronik und Hitmeister. Jacob Elektronik konnte sich im Februar mit fast 520.000 Preisanpassungen Platz vier sichern. Im Vergleich zum Vormonat ein enormes Plus von fast 70 Prozent. Hitmeister – Platz fünf – konnte dabei nicht mithalten, auch wenn insgesamt 18,5 Prozent – 467.692 Preisanpassungen – mehr Anpassungen stattfanden als im Januar.

Metoda-CEO Stefan Bures kommentiert die Ergebnisse wie folgt: „Wir haben schon im Januar eine hohe Repricing-Aktivität im Markt gesehen. Vor allem Amazon.de hat das Tempo im Februar nochmals gesteigert.“ Für Bures ist jedoch ein Unternehmen besonders interessant: „Hochinteressant ist die aktuelle Entwicklung bei Otto.de. Mit 4,4 Milliarden Euro Jahresumsatz sind die Hanseaten ein echtes Schwergewicht im deutschen E-Commerce. Der Erfolgsfaktor Repricing wurde bis dato jedoch eher stiefmütterlich behandelt. Offenbar kommt jetzt etwas mehr Bewegung in die Sache!“

Tatsächlich zeigt sich Otto.de bei weitem agiler als im Vormonat. Insgesamt wurden im Februar 53.230 Preise korrigiert. Im Vergleich zu den Top-5 zwar immer noch wenig, doch im Vormonatsvergleich, als gerade einmal 13.600 Preise angepasst wurden, ist das eine Steigerung um fast 300 Prozent.

Metoda Repricing Barometer
© metoda | Repricing Barometer

 

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