Deutsche Bahn prüft Ausstieg aus dem Fernbus-Geschäft

Veröffentlicht: 05.08.2016 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 05.08.2016

Steigt die Deutsche Bahn bald aus dem Fernbus-Geschäft aus? Zumindest möchte das Unternehmen nach eigenen Angaben die Effektivität des eigenen Fernbus-Geschäfts überprüfen. Gerade die wachsende Marktmacht des Branchenprimus Flixbus scheint der Bahn Sorgen zu bereiten.

Deutsche Bahn im Fernbus-Geschäft.

(Bildquelle Fernbus: Axel Bueckert / Shutterstock.com)

Nachdem die Deutsche Post und Fernbus-Riese Flixbus sich für eine Übernahme geeinigt haben, prüft die Deutsche Bahn nun aus dem Geschäft auszusteigen. Offenbar sieht die Bahn durch die Größe und die Marktanteile von Flixbus das eigene Geschäft bedroht.

Schon von Beginn an war das Geschäft mit den Fernbussen in Deutschland hart umkämpft. Die Deutsche Bahn, die jahrzehntelang vom nicht vorhandenen Fernbus-Markt profitiert hat, musste sich der Öffnung des Marktes unterordnen. Mit einem eigenen Angebot an Fernbussen hat die Bahn dennoch versucht, auch vom Fernbus-Markt zu profitieren, doch nachdem sich mit Flixbus und seiner Preispolitik ein Branchenprimus entwickelt hat, wird es auch für die Deutsche Bahn schwieriger.

Nur noch stagnierende Fahrgastzahlen

Jetzt, mit der Übernahme von Postbus durch Flixbus, scheint es für die Deutsche Bahn nicht mehr lohnenswert zu sein. Das Unternehmen nimmt „derzeitige Marktkonsolidierung im deutschen Fernbusgeschäft zum Anlass, ihre Geschäftsaktivitäten auf den Prüfstand zu stellen“, teilte die Bahn mit. Nach einer vorangegangenen größeren Wachstumsphase stagnieren nach Auskunft der Bahn nun die Fahrgastzahlen.

Im zweiten Halbjahr werde man die Fernbusstrategie neu bewerten, heißt es von der Bahn. Die Anbieter der Bahn, Berlin Linien Bus und IC Bus, kommen gemeinsam auf einen Marktanteil von 14 Prozent.

Auf der anderen Seite möchte Flixbus nach der Bekanntgabe der Übernahme von Postbus keineswegs stehenbleiben. Das Unternehmen scheint sich auch weiter international nach möglichen Übernahmen umzusehen. „Wir schauen uns weitere Unternehmen in Europa an“, sagte der Flixbus-Gründer André Schwämmlein gegenüber der „Wirtschaftswoche“.

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