Otto präsentiert Geschäftszahlen: Erfolgreich auf dem Weg zur Plattform

Veröffentlicht: 28.03.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 28.03.2018

Otto hat seinen Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 um 8,5 Prozent auf fast drei Milliarden Euro gesteigert. Seit dem vergangenen Jahr stehen die Zeichen auf „Plattform“. Dieser Weg soll weiter forciert werden.

Otto-Gebäude
© nitpicker / shutterstock.com

1,8 Millionen Neukunden, drei Neukunden pro Minute, 2,8 Millionen Produkte von 6.500 Marken – oder etwas unkonventioneller: So viele verkaufte Fernseher, dass man damit die Fläche aller Fußballfelder der 1. und 2. Bundesliga sowie der 3. Liga abdecken könnte, verkaufte Kleiderschränke, die dem Gewicht von 3.772 ausgewachsenen afrikanischen Elefanten entsprechen oder so viele verkaufte Damen-T-Shirts, dass sie eine Wäscheleine von Hamburg bis München füllen würden.

Kurzum: Otto freut sich für das vergangene Geschäftsjahr 2017/18 über starke Zahlen und zeigt sich bei der Präsentation der Bilanzzahlen in Person von Otto-Sprecher Marc Opelt selbst beeindruckt: „Wir erfinden uns neu, erweitern unser Geschäftsmodell und öffnen uns für viele weitere Marken und Partner, um gemeinsam zu wachsen.“ Es gehe aktuell „um nicht weniger als die wohl größte Veränderung in der Geschichte von Otto“, so Opelt weiter. Das will beim traditionsreichen Hamburger Unternehmen etwas heißen.

Fast drei Milliarden Euro Umsatz

In blanken Zahlen heißt das: Otto hat im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz um 8,5 Prozent auf 2,956 Milliarden Euro gesteigert, die 3-Milliarden-Marke dürfte in diesem Jahr fallen, prophezeit Opelt. Gewinn-Zahlen nennt das Unternehmen „wie immer nicht“, verrät aber, dass man sich auch hier in Rekord-Dimensionen bewege. Vor allem der Bereich Möbel – im Online-Möbelhandel ist Otto die Nummer 1 – ist ein wichtiger Umsatztreiber. Der Bereich Home & Living macht mit 950 Millionen Euro Umsatz fast ein Drittel des Gesamtumsatzes aus. Diese Spitzenposition wolle man „weiter ausbauen“, zum Beispiel durch die kürzliche Einführung der Augmented-Reality-App für Android – das Apple-Pendant soll noch in diesem Jahr folgen.

Fokus auf IT und E-Commerce

Das neue Image als digitalisiertes Groß-Unternehmen und Innovator soll in den kommenden Monaten noch verstärkt werden. Für das Geschäftsjahr 2018/19 plant Otto mit Investitionen von etwa 100 Millionen Euro. Diese sollen vor allem in knapp 1.400 Neueinstellungen fließen. Allein 580 Mitarbeiter sind auf dem Otto Campus – der aktuell mit „New-Work“-Philosophie kräftig umgekrempelt wird – für die Bereiche Business Intelligence, IT und E-Commerce vorgesehen.

Gerade letzterer Bereich wandelt sich bei den Hamburgern gerade grundlegend. Der Fokus auf den Wandel des Geschäftsmodells vom Händler zur Plattform ist ausgeprägter denn je. Mit dem Partner-Portal Brand Connect, das zusammen mit Adidas und s.Oliver entwickelt wird, sollen Markenanbieter relevante Prozesse und Services auf Otto.de bündeln können, seien es Analytics Bewirtschaftung oder Operations. Strategische Partner sollen darüber mittelfristig eigene Markenshops bauen können, Werbemittel buchen und Verkaufszahlen in Echtzeit prüfen. Dass es sich dabei noch um einen, immerhin vergleichsweise ausgeprägten, Test handelt, belegt die Tatsache, dass von aktuell über 6.000 Otto-Partnern – Händler und Marken – erst einmal nur 13 an Brand Connect teilnehmen. Diese Zahl soll aber eher kurz- als mittelfristig erhöht werden. Man ist fleißig im Hause Otto.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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