Collins setzt auf Demokratisierung des E-Commerce
Bis kurz vor Start des neuen Online-Shops Collins hatte sich Otto mit Informationen – wohl auch aus Angst vor genannten Konkurrenten – sehr bedeckt gehalten. Im Vorfeld war bekanntgegeben worden, dass ein Team aus rund 60 Mitarbeitern unter Leitung von Benjamin Otto, Sohn des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Otto, für das Projekt zuständig sei. Inzwischen ist die Mitarbeiterzahl rund um Collins auf 140 angestiegen. Zu Beginn hieß das Projekt „ANTEVORTE“ und wurde im März dieses Jahres in „Collins“ umbenannt. Im März startete der erste Online-Shop im Rahmen von Collins namens „Edited.de“. Heute kündigte Collins zwei weitere Online-Shops an: About You und Sister Surprise.
„Unser Ziel ist es, Shopping für die junge Generation so individuell und inspirierend zu gestalten, wie es ihre digitale Welt längst ist“, sagte Benjamin Otto heute zum Start von Collins. Collins setze auf die Demokratisierung des E-Commerce, indem es sich für kreative Köpfe im Markt wie Content-Lieferanten, Developer, Markenanbieter und Händler radikal öffne, teilte das Unternehmen mit. „Aus Basis einer neu entwickelten Technologie- und Businessplattform entwickeln Dritte neue Zugänge zu Mode in Form von Content-, Social Media- und Mobile-Applikationen“, schreiben die Verantwortlichen in einer Mitteilung. „Die besten Ideen entstehen auf Dauer nicht in einem Unternehmen allein, sondern oft durch einzelne kreative Köpfe, mit denen wir eine neue Dimension für den Online-Handel erschließen können“, sagte Tarek Müller, stellvertretender Geschäftsführer von Collins.
Aboutyou.de richtet sich an Männer und Frauen zwischen 20 und 40 Jahren. Der Online-Shop bietet aktuell laut dem Unternehmen 50.000 Fashion-Artikel. Dieses Angebot soll aber laut Collins durch ein App-Portfolio mit Ideen von externen Partnern erweitert werden und setzt für Produktempfehlungen auch auf verschiedene Algorithmen. Kunden die sich mit einem eigenen Profil registrieren, könnten zudem noch „spitzere Empfehlungen“ erhalten, so das Unternehmen.
Modeaffine und junge Zielgruppen
Während Aboutyou.de auf 20 bis 40-jährige Verbraucher setzt, soll der Online-Shop Edited.de im Rahmen von Collins eine noch jüngere Zielgruppe ansprechen. „Mit diesem Vertical adressiert Collins eine stark modeaffine, noch jüngere Zielgruppe. Derzeit 100 Marken, z.T. exklusive Newcomer-Labels, verschmelzend auf Edited.de mit hochwertigem Magazin- und Social Media-Content“, heißt es in einer Mitteilung.
Der dritte Online-Shop im Rahmen des Otto-Projektes „Collins“ nennt sich Sistersurprise und ist auf Wäsche- und Bademoden spezialisiert.
Mit Collins zielt Otto nun also eindeutig auf eine junge Zielgruppe. „Mit Collins haben wir ein Öko-System geschaffen, das jungen Zielgruppen neue Zugänge zum Online-Shopping bietet – und dabei die Stärken eines Start-Ups mit der Power der Otto Group verbindet“, sagte Collins-Geschäftsführer Benjamin Otto.
Neben dem Projekt Collins möchte Otto laut einem Bericht der Welt in den nächsten Wochen auch Informationen zu Neckermann und Quelle bekanntgeben. Otto hatte diese erworben und plant eine Wiederbelebung der bekannten Marken.
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