Im vergangenen Jahr hatte Amazon gleich zu Beginn des Prime Days mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Seite des Online-Riesen schmierte ab, statt tolle Angebote und satte Rabatte bekamen viele User nur traurige Hunde zu sehen. In diesem Jahr scheinen die Server durchzuhalten und dennoch verlief der Start des Prime Days 2019 nicht ganz reibungslos. Sowohl in den USA als auch in Deutschland gab es zahlreiche Proteste gegen das Unternehmen. Auch Greenpeace schaltete sich ein.
Bereits im Vorfeld kündigten Amazon-Mitarbeiter im Fulfillment Center in Shakopee, Minnesota an, den Prime Day für einen Streik zu nutzen. Sie wollen damit auf die Missstände beim Online-Händler hinweisen. Auch hierzulande legten am gestrigen Montag zahlreiche Angestellte an sieben Standorten die Arbeit nieder. Ver.di hatte zu den bundesweiten Streiks aufgerufen, bereits seit Jahren kämpft die Gewerkschaft für einen Tarifvertrag bei Amazon. Unter dem Motto „Kein Rabatt mehr auf unsere Einkommen“ beteiligten sich nach Information von Spiegel Online Arbeiter in Werne, Rheinberg, Leipzig, Graben, Koblenz sowie an den zwei Standorten in Bad Hersfeld am Ausstand.
Auch die Social Media-Gemeinde verbündete sich mit den Angestellten. Auf Twitter riefen zahlreiche Nutzer zum Boykott von Amazons Rabattschlacht auf, um sich mit den streikenden Arbeitern zu solidarisieren.
Happy boycott @amazon day!!! Workers are on strike internationally today and tomorrow as these are Amazon prime days. Don't order from the website.
— Sarah Jama (@SarahJama_) 15. Juli 2019
Hey don't forget to boycott amazon prime day till they learn to treat employees with respect!
— don't awoo🍓👓🍙 (@ginchokeme) 15. Juli 2019
Reminder: support today's #Amazonstrike & boycott #PrimeDayAmazon in support of workers' rights (& not support a company that sells tech to ICE!). Instead, go support local businesses! Get what you need directly from the producer! Read up on Amazon & learn why we must do better!
— Winn Periyasamy 🍎 (@WPeriyasamy) 15. Juli 2019
A bit pissed off with the amount of Prime Day coverage I've been seeing. So just a reminder to BOYCOTT AMAZON and their services over the next 2 days to show solidarity to the striking workers!!
— Stewt 💜 (@untemperedlink) 15. Juli 2019
Weitere Protestaktionen gab es auch von Greenpeace. Rund 40 Aktivisten waren am Sonntagabend auf das Amazon-Gebäude in Winsen geklettert, um gegen die Retourenvernichtung beim Online-Händler zu demonstrieren. Auch am Montag hielten die Proteste an, die Mitglieder der Umweltschutzorganisation hätten laut Futurezone verschiedene Banner aufgehängt und aus Versandkartons einen 27 Meter langen Schriftzug „Für die Tonne“ errichtet. „Wir wollen auf die klimaschädliche Ressourcenvernichtung bei Amazon aufmerksam machen“, betonte Viola Wohlgemuth, Konsum-Expertin bei Greenpeace. Amazon selber kündigte an, rechtliche Schritte gegen die illegale Protestaktion und deren Organisatoren prüfen zu wollen.
Wer sich von diesen Protestaktionen und Boykott-Auftrufen allerdings hat nicht beeindrucken lassen und dennoch den Prime Day zum Shoppen nutzte, konnte bei Amazon auf so einige Schnäppchen stoßen. So gab es natürlich Rabatte auf die Amazon-Geräte: Der Echo Dot für 19,99 statt 59,99 Euro oder der Fire TV Stick für 19,99 statt 39,99 Euro. Auch gibt es mit den Warehousedeals noch einmal 20 Prozent Rabatt auf alle gebrauchten Geräten, so t3n.
Verkaufsschlager des ersten Prime Days 2019 waren laut Amazon der Fire TV Stick 4K, die SanDisk Extreme PRO 128GB SDXC Memory Card und der SodaStream Crystal 2.0 Wassersprudler. Die Produktgruppen Sportartikel, Beauty und Lebensmittel zählten bei den Online-Shoppern bislang zu den beliebtesten.
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