Machtmissbrauch: EU-Kommission soll Kartellverfahren gegen Amazon planen

Veröffentlicht: 12.06.2020
imgAktualisierung: 18.07.2022
Geschrieben von: Tina Plewinski
Lesezeit: ca. 2 Min.
12.06.2020
img 18.07.2022
ca. 2 Min.
Lächeln auf einem Amazon-Paket
© Kraft74 / Shutterstock.com
Nach aktuellen Gerüchten soll die EU-Kommission in Kürze ein offizielles Verfahren gegen Amazon einleiten. Dabei gehe es um die Frage des Machtmissbrauchs.


Die EU-Kommission hat Amazon schon seit längerer Zeit im Blick. Nun soll die Institution kurz davor stehen, ein offizielles Kartellverfahren gegen den Online-Riesen einzuleiten. Wie es in einer dpa-Meldung bei t3n heißt, könnten die Wettbewerbshüter schon in der nächsten Woche diesen Schritt gehen – zuvor hatte das Wall Street Journal am Donnerstag über ein entsprechendes Vorhaben berichtet und sich dabei auf Personen berufen, die mit der Sache vertraut seien.

Amazon und das Problem der Doppelrolle 

Bereits vor einem Jahr hatte die Kommission eine offizielle Untersuchung gegen Amazon gestartet. Aus dieser Untersuchung heraus könnte nun das offizielle Verfahren eingeleitet werden. Dabei werden Amazon illegale Geschäftspraktiken auf dem hauseigenen Marktplatz vorgeworfen. Konkret geht es dabei um den Verdacht, dass der Konzern Daten seiner Händler zum eigenen Vorteil genutzt hat, „um ihnen mit eigenen Angeboten Konkurrenz zu machen“, heißt es in der Meldung.

Amazon hat im Handelsbereich eine Doppelrolle inne: Der Konzern stellt Händlern einerseits die Online-Plattform des Marktplatzes zur Verfügung und ist dabei in der Lage, umfangreiche Daten über Produkte, Angebote, Preise, Entwicklungen, Nachfrageschwankungen etc. zu sammeln. Immer wieder infrage gestellt und kritisiert werden die Geschäftspraktiken von Amazon deshalb, weil der Konzern andererseits auch selbst als Verkäufer und Markenhersteller im Geschehen aktiv ist und auf diese Weise theoretisch die Möglichkeit hätte, die gesammelten Daten für die eigenen Geschäfte zu nutzen.

Tina Plewinski

Tina Plewinski

Expert/in für: Amazon

Veröffentlicht: 12.06.2020
img Letzte Aktualisierung: 18.07.2022
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KOMMENTARE
6 Kommentare
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Yepp
15.06.2020

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Wenn unsere aubere Regierung das alles zulässt, ist doch sie der richtige Ansprechpartner . Dass Amazon macht, wasihnen in den Kram passt, ist vermulich seit Jahren bekannt. Jetzt sollen die sauberen Herren in Brüssel nicht nur quatschen, sondern endlich handeln!!!
Lux
15.06.2020

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Und wie ist es mit dem sogenannten Hochpreisfehler ? Damit diktiert Amazon die Preise. Preise die teilweise sogar unterhalb des Selbstkostenpre ises liegen....
lux
14.06.2020

Antworten

Zeit wird es. Allein schon das anmaßende Handling von "A-Z Garantieanträge " rechtfertigt ein weiteres Vorgehen gegen Amazon:
- Automatisches verlieren eines Garantieantrage s, bei keinem Tracking (selbst wenn anderer Nachweis gelingt)
- Automatisches verlieren eines Garantieantrage s, wenn eine Antwort auf einen Rücksendeantrag , erst nach 72 Stunden erfolgt ist, oder wenn der Rücksendeantrag mit einer Mail beantwortet wurde.
- Keine angemessene Begründung im Widerspruchsfal l durch Amazon. (.".. wir können Ihre Sichtweise verstehen, bleiben aber bei unserer Entscheidung ...")

Das größte Ärgernis daran ist aus meiner Sicht (mit einem Durchschnittsbe stellwert von ca. 15€) in der Regel nicht einmal, dass das Geld erstattet wird, sondern dass immer gleichzeitig das Ranking darunter leidet, obwohl man sich angemessen verhalten hat.
Heinz
14.06.2020

Antworten

Amszon hat den Artikel nicht vorrätig und bleibt dennoch in der buybox obwohl andere Händler den Artikel lagernden haben. Käufer sollen vorbestellen. Nicht mal mehr die erweiterte Buybox wird angezeigt. Andere Hmndler findet nur wer sich gut auskennt. Sas ist schon mehr als Wettbewerbsverz errung.
Günter Schmidt
12.06.2020

Antworten

Das wird aber auch mal Zeit
Frank Balling
12.06.2020

Antworten

Ich bin selber Händler bei Amazon gewesen und habe immer gemerkt wie es angehen kann das meine Artikel die Ich vom Großhändler mit der besten Preisliste bekomme da Ich fast
( 28 Jahre Einkaufe u. den Umsatz erreiche )immer günstiger Angeboten wird als Ich es kann.
Amazon hält sich an den empf Verkaufspreis...
den man als Händler mit kostenlos Versand gar nicht halten kann, auch nicht wenn man den Artikel bei Amazon einlagert und den Versand durch Amazon nimmt denn die Prozente von Amazon belaufen sich nicht nur auf den Artikel sondern auch noch auf den Versand und so bin Ich nicht wie angegeben bei Amazon 15 % kosten dann auf 30 % und wenn dann von den 1300-1600 Artikel pro Monat die Ich verkauft habe dann noch über 200 Artikel zurück kommen Orginal Verpackt durch den Kunden oder Spaßkäufer, der dann nicht wieder einsortiert wird nein...
Er kommt zum Händer zurück für Stück 0,25 € oder er wird vernichtet.
Er wird von Amazon als 2 Wahl verkauft
Viel Spaß weiter bei Amazon.... Ich bin raus