Amazon droht eine Datenschutzstrafe in Millionenhöhe: Die Nationale Kommission für den Datenschutz (CNDP) von Luxemburg wolle 350 Millionen Euro Strafe für Datenschutzverstöße von Amazon.com einfordern. Das habe Heise Online zufolge das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider berichtet. Unklar sei bisher, was genau dem Online-Konzern vorgeworfen wird. Weder Amazon noch die Behörde äußerten sich zu dem Fall.
Zudem habe die luxemburgische Datenschutzbehörde eine Kopie ihres Bescheidentwurfs an die anderen Datenschutzbehörden in den EWR-Staaten geschickt – damit habe das sogenannte Kohärenzverfahren begonnen, bei dem sich die nationalen Datenschützer abstimmen, um die Vorgaben der DSGVO möglichst einheitlich anzuwenden.
Doch gerade hier scheint es Unstimmigkeiten zu geben: Einige europäische Datenschützer sollen dem Medienbericht zufolge dem Vorschlag aus Luxemburg widersprochen haben. In mindestens einem Fall werde sogar eine noch höhere Strafe als die angestrebten 350 Millionen Euro gefordert. Dabei würde es sich bei dem Vorstoß aus Luxemburg bereits um eine Rekordstrafe handeln: Die bisher höchste verhängte Geldbuße liegt bei 60 Millionen Euro, die Frankreich von Google einforderte – die Strafe ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Amazon hatte im Dezember eine Datenschutzstrafe von Frankreich erhalten: Dem Konzern drohen in dem Fall 35 Millionen Euro Strafe für den Einsatz von Tracking-Cookies zu Werbezwecken, ohne die Einwilligung der Nutzer einzuholen. Auch diese Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.
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