Amazon soll 350 Millionen Euro DSGVO-Strafe zahlen

Veröffentlicht: 11.06.2021
imgAktualisierung: 11.06.2021
Geschrieben von: Michael Pohlgeers
Lesezeit: ca. 3 Min.
11.06.2021
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Amazon-Logo mit einer Hand
© Ascannio / Shutterstock.com
Die luxemburgische Datenschutzbehörde plant eine Rekordstrafe gegen Amazon. Doch manchen ist das nicht genug. Außerdem Klarna und Mister Spex im Nachrichtenüberblick.


Amazon droht eine Datenschutzstrafe in Millionenhöhe: Die Nationale Kommission für den Datenschutz (CNDP) von Luxemburg wolle 350 Millionen Euro Strafe für Datenschutzverstöße von Amazon.com einfordern. Das habe Heise Online zufolge das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider berichtet. Unklar sei bisher, was genau dem Online-Konzern vorgeworfen wird. Weder Amazon noch die Behörde äußerten sich zu dem Fall. 

Zudem habe die luxemburgische Datenschutzbehörde eine Kopie ihres Bescheidentwurfs an die anderen Datenschutzbehörden in den EWR-Staaten geschickt – damit habe das sogenannte Kohärenzverfahren begonnen, bei dem sich die nationalen Datenschützer abstimmen, um die Vorgaben der DSGVO möglichst einheitlich anzuwenden. 

Doch gerade hier scheint es Unstimmigkeiten zu geben: Einige europäische Datenschützer sollen dem Medienbericht zufolge dem Vorschlag aus Luxemburg widersprochen haben. In mindestens einem Fall werde sogar eine noch höhere Strafe als die angestrebten 350 Millionen Euro gefordert. Dabei würde es sich bei dem Vorstoß aus Luxemburg bereits um eine Rekordstrafe handeln: Die bisher höchste verhängte Geldbuße liegt bei 60 Millionen Euro, die Frankreich von Google einforderte – die Strafe ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Amazon hatte im Dezember eine Datenschutzstrafe von Frankreich erhalten: Dem Konzern drohen in dem Fall 35 Millionen Euro Strafe für den Einsatz von Tracking-Cookies zu Werbezwecken, ohne die Einwilligung der Nutzer einzuholen. Auch diese Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. 

Klarna sammelt 639 Millionen US-Dollar ein

Der Zahlungsdienstleister Klarna hat gestern eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von 639 Millionen US-Dollar bekannt gegeben. An der Finanzierungsrunde, die von Softbank Vision Fund 2 angeführt wurde, seien bestehende Investoren beteiligt gewesen. Das Kapital soll vor allem für die internationale Expansion und die Förderung des globalen Wachstums des Handels eingesetzt werden. Die Bewertung von Klarna liegt nach der Finanzierungsrunde nun bei 45,6 Milliarden Dollar.

Klarna will zudem ein Prozent des aufgenommenen Kapitals an seine Anfang des Jahres gegründete Initiative GiveOne spenden. Damit sollen nachhaltige Initiativen zur Erhaltung des Planeten unterstützt werden. Es ist nach Unternehmensangaben die dritte umfangreiche Spende seit Beginn der Initiative.

Mister Spex plant den Börsengang im Juli

Der Online-Optiker Mister Spex hat einen Termin für seinen Börsengang festgelegt: Wie die WirtschaftsWoche berichtet, soll der Gang aufs Parkett am 2. Juli erfolgen. Dann wolle Mister Spex seine Aktien im Prime Standard an der Frankfurter Börse platzieren. Bei dem IPO sollen Aktien im Wert zwischen 300 und 400 Millionen Euro ausgegeben und eine Unternehmensbewertung von rund einer Milliarde Euro erreicht werden. Das habe die Zeitung aus Investorenkreisen erfahren.

Mister Spex wolle zudem ins Ausland expandieren und so weiter wachsen. Der Online-Optiker eröffnet zudem auch immer mehr stationäre Filialen – hier liege der Fokus aber zunächst auf Deutschland, Österreich und Schweden.

Michael Pohlgeers

Michael Pohlgeers

Expert/in für: Marktplätze

Veröffentlicht: 11.06.2021
img Letzte Aktualisierung: 11.06.2021
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