Ab 12. Mai

Update: Amazon verlangt Inflationszuschlag von deutschen FBA-Händlern

Veröffentlicht: 14.04.2022 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 22.06.2022
Amazon FBA

Erst die Corona-Krise, dann der Ukraine-Krieg – in der Folge leiden weltweit viele Länder unter steigenden Preisen. Auch Unternehmen müssen ihre Strategien anpassen. Amazon hat am 20. April im Verkäuferportal Seller Central bekannt gegeben, auch in Deutschland und weiteren EU-Ländern einen Aufschlag für Kraftstoff und Inflation einzuführen. Für die USA wurde dieser bereits vor einer Woche angekündigt.

Update: Deutsche Amazon-Händler müssen 4,3 Prozent mehr zahlen

Die Extra-Gebühren betragen 4,3 Prozent zusätzlich zu den normalen Gebühren pro Einheit für Versand durch Amazon. In Deutschland steigt die Gebühr für Versand durch Amazon damit im Schnitt um 13 Cent pro Einheit. Der Aufschlag wird ab dem 12. Mai außer in Deutschland auch im Vereinigten Königreich, Frankreich, Italien und Spanien eingeführt. Amazon begründet den Zuschlag mit den „erheblichen Kostensteigerungen“. Eine solche Maßnahme werde weithin von Lieferanten verwendet, so Amazon. „Bei der Gebührenerhöhung waren wir darauf bedacht, die laufenden Kosten anzugehen und sicherzustellen, dass unsere Gebühren im Vergleich zu den Gebühren anderer Dienstleister wettbewerbsfähig sind“, heißt es. 

Das sagen Händler zu der FBA-Gebührenerhöhung

Die Händler im Forum von Seller Central sind geteilter Meinung. Einige haben Verständnis für den Zuschlag: „War zu erwarten, und ist ja irgendwie noch im Rahmen. Amazon fährt auch nicht mit Wasser“, schreibt ein Forist. Angesichts der noch höheren Inflationsrate in Deutschland sei Amazons Erhöhung noch „eher “harmlos”, meint ein anderer. Allerdings gibt es – natürlich – auch Kritik: „Die FBA Gebühren wurden gerade erst erhöht. Vielleicht sollten auch die Kunden mal ein Stück mehr zahlen? Wer 10000 Einheiten per Monat verkauft, zahlt also mal eben 1300 Euro mehr? Das ist schon heftig!“, moniert ein Händler.

In Deutschland lag die Inflationsrate im März auf einem vierzigjährigen Höchstwert von 7,3 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium weist aktuell auf weitere große Unsicherheit in der wirtschaftlichen Entwicklung hin. Dabei sei in den meisten Konjunkturindikatoren der Effekt des Krieges noch gar nicht abzulesen, da diese Daten erst mit einer Verzögerung von ein bis zwei Monaten veröffentlicht werden. Die weiteren Auswirkungen in Deutschland würden stark von der Dauer und der Intensität des Kriegs abhängen.

US-Händler müssen fünf Prozent Inflationszuschlag zahlen

Auch in den USA will Amazon seine Händler, die das Fulfillment by Amazon (FBA) nutzen, zur Kasse bitten und verlangt einen Treibstoff- und Inflationszuschlag von fünf Prozent auf die Gebühren, wie cnbc.com berichtet.

Die Gebührenerhöhung in den USA soll am 28. April starten und gilt für alle Artikelkategorien und Produkttypen wie Bekleidung, Nicht-Bekleidung, Gefahrgut sowie kleine und leichte Gegenstände, heißt es. Der Treibstoff- und Inflationszuschlag soll laut Amazon 24 Cent pro Einheit betragen.

Teures Benzin und Inflation – so erklärt Amazon die Zusatzkosten

„Im Jahr 2022 erwarteten wir eine Rückkehr zur Normalität, da die Covid-19-Beschränkungen auf der ganzen Welt gelockert wurden, aber Kraftstoff und Inflation stellten weitere Herausforderungen dar“, erklärte ein Amazon-Sprecher. „Es ist noch unklar, ob diese Inflationskosten steigen oder sinken werden oder wie lange sie anhalten werden. Daher werden wir anstelle einer dauerhaften Gebührenänderung erstmals einen Treibstoff- und Inflationszuschlag anwenden – ein Mechanismus, der bei Lieferkettenanbietern weit verbreitet ist.“ 

Inflationsrate in den USA auf Rekordwert

In den USA liegt die Inflationsrate auf dem höchsten Wert seit Ende 1981. Im Vergleich zum April 2021 ist die Rate im April 2022 um 8,5 Prozent gestiegen, wie Spiegel Online berichtet.

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