Vorbote für Deutschland? – Amazon erhebt zusätzliche Gebühr für Händler im Weihnachtsgeschäft

Veröffentlicht: 18.08.2022
imgAktualisierung: 18.08.2022
Geschrieben von: Tina Plewinski
Lesezeit: ca. 2 Min.
18.08.2022
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ca. 2 Min.
Amazon Fulfillment Zentrum in Kanada
© JHVEPhoto / Shutterstock.com
Amazon bereitet sich auf die Weihnachtssaison vor und hat in den USA und Kanada Extra-Gebühren für Online-Händler angekündigt, die FBA nutzen.


Während die Temperaturen mancherorts noch immer im Schmelzbereich sind, bereiten sich viele Unternehmen bereits auf das anstehende Weihnachtsgeschäft vor. So auch Amazon. In den USA sowie in Kanada hat der US-Konzern nun zusätzlich zu den bestehenden FBA-Gebühren eine neue Extra-Gebühr in der Weihnachtszeit eingeführt, die Händler zahlen müssen.

Extra-Gebühr für verkaufte FBA-Artikel zu Weihnachten

Konkret heißt das: Händler, die Amazons hauseigenen Fulfillment-Dienst FBA nutzen, müssen in den Vereinigten Staaten und Kanada zusätzlich zu den bekannten Kosten dann noch 35 Cent pro verkauftem Produkt zahlen, berichtet Golem

Es sei das erste Mal, dass Amazon einen Zuschlag on top für die Weihnachtsfeiertage einführe, heißt es dort. Konkret wird die neue Gebühr im Herbst mit dem Starttermin 15. Oktober 2022 erhoben. Sie soll bis in die späte Nachweihnachtszeit, nämlich bis zum 14. Januar 2023, in Kraft bleiben. 

Amazon könne Kosten nicht mehr auffangen

Amazon habe verlauten lassen, dass man sich die Einführung der weihnachtlichen Extra-Gebühr im FBA-Bereich nicht habe leicht fallen lassen, da „die Ausgaben neue Höhen erreichen“. Obwohl die Verkaufspartnerinnen und Verkaufspartner nach Aussagen des Konzerns „unglaublich wichtig für uns“ seien, sieht sich Amazon offenbar nicht imstande, eine solche Extra-Gebühr zu umgehen – gerade Faktoren wie die hohe Inflation und die schwierige wirtschaftliche Lage dürften als Begründung herhalten. 

„Ab einem bestimmten Punkt kann man nicht mehr selbst all diese Kosten auffangen und wirtschaftlich arbeiten“, wird Jeff-Bezos-Nachfolger und amtierender Amazon-Chef Andy Jassy aus einem Interview mit CNBC zitiert. 

Ob eine solche weihnachtliche Zusatzgebühr auch auf deutsche Online-Händlerinnen und -Händler zukommt, die Amazon FBA nutzen, wird sich wohl spätestens in den kommenden Wochen zeigen.

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Tina Plewinski

Tina Plewinski

Expert/in für: Amazon

Veröffentlicht: 18.08.2022
img Letzte Aktualisierung: 18.08.2022
Lesezeit: ca. 2 Min.
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KOMMENTARE
7 Kommentare
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gourmet-weinhandel
20.08.2022

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was bin ich froh, dass ich diese Rei(tz)leiste Amazon und Ebay schon länger (2 bzw. drei Jahre) abgeschafft habe.
Klar, es fehlen insgesamt 40% Umsatz, aber das ist nicht schlimm, kleineres Lager, fast kein Personalaufwand mehr durch Auslastung des vorhanden Personals, kein Ärger mit ..... und den Kunden.
Ich lebe ruhiger, habe gleiche Marge (mit diesem kleineren Umsatz). und ich kann endlich wieder leben, weil es nicht schlimm ist, nicht innerhalb von 24 h (auch an Feiertagen) antworten zu müssen.
Und ich muss mir nicht ständig mit irgendwelchen Systemänderunge n meine Zeit rauben lassen.
Ich bekomme immer wieder die Frage nach Preisnachlässen bei "großen" Bestellungen. Ein klares nein hilft auch hier bei Leuten, die glauben, 30 Flaschen Wein sind eine große Menge. Ich will nie wieder Sklave sein. Fangt an, endlich auch so zu denken.
ebaykritiker
20.08.2022

Antworten

Ich halte es wie Michael und habe meinem eigenen Shop jahrelang die volle Aufmerksamkeit gewidmet. Als Amazon vor einigen Jahren anrief, ob wir über deren Plattform nicht verkaufen wollen, habe ich ihnen die kalte Schulter gezeigt und bin jedesmal froh über die Entscheidung, wenn solche Hiobsbotschafte n verbreitet werden. Ich bin ein freier Unternehmer und trage das volle Risiko und dann will ich auch nur alleine bestimmen, was ich mache. Seit 18 Jahren verkaufe ich mit gutem Erfolg Waren im Internet und bin Gott sei Dank nicht auf Am...on und
e..y angewiesen.
Michael
19.08.2022

Antworten

FBA alles schön und gut aber ich bin sehr froh das ich erstens nicht auf FBA angewiesen bin und dadurch bei den Versanddienstle istern sehr gute Konditionen habe und zweitens auf Amazon nicht angewiesen bin da ich immer meinen eigenen Store mehr Aufmerksamkeit gewidmet habe ! Von daher kann ich all diese Nachrichten beruhigt zur Kenntnis nehmen und wenn Amazon mal nicht mehr ist dann juckt es mich ebenfalls herzlich wenig :)
tom
19.08.2022

Antworten

Ich kenne immer mehr Händler die sagen, Amazon muss komplett zerschlagen werden. Und sie sagen es, obwohl ihr Umsatz mehrheitlich von Amazon kommt.

Ich verstehe es immer mehr.
Michael-Peter Bätz
19.08.2022

Antworten

Jeder der über Amazone verkauft oder verkaufen will, sollte sich vorher hinsetzen und
sein Gehirn rechnen lassen, was eigentlich die Dienstleistung kostet und sich überlegen, nicht dazu
beizutragen, dass Millionen von Händleern abgezockt werden. Dazu kommt noch, dass Amazone gut gehende
Artikel sich selbst an Lager nimmt, wieder dafür Gebühren verlangt und dann selbst verkauft.

Wenn ich solche Ansagen höre - es müssen die Kosten hereinkommen! Welche denn für Weihnachten?
Peter
19.08.2022

Antworten

Noch vor ein paar Tagen kam ein Anruf von Amazon, ob wir nicht am FBA-Programm teilnehmen möchten.
Jetzt weiß ich warum ...
Peter
19.08.2022

Antworten

Ich kann gar nicht soviel essen wie ich kotzen möchte ...