Amazon wegen Prime-Abo verklagt

Veröffentlicht: 22.06.2023
imgAktualisierung: 22.06.2023
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 3 Min.
22.06.2023
img 22.06.2023
ca. 3 Min.
Amazon Prime Webseite
© pixinoo / Shutterstock.com
Verbraucherschützer haben jetzt Amazon wegen seines Prime-Abos verklagt. Außerdem sieht es für die deutsche Wirtschaft weiterhin düster aus und 100.000 ChatGPT-Konten wurden gehackt.


 

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:
 Verbraucherschützer verklagen Amazon wegen seines Prime-Abos
Die deutsche Wirtschaft schrumpft
 Über 100.000 ChatGPT-Konten wurden gehackt

 

Amazon befindet sich mal wieder im Visier von Verbraucherschützern und wird jetzt von der US-Verbraucherschutzbehörde FTC wegen seines Prime-Abos verklagt. Die Behörde wirft dem Konzern vor, er habe über Jahre hinweg Millionen Verbrauchern ein kostenpflichtiges Abo aufgedrängt. Diese hätten sich unwissentlich bei Amazon Prime angemeldet, da der E-Commerce-Riese „manipulative, zwingende oder irreführende“ Designoberflächen verwendet, schreibt jetzt unter anderem CNBC zu den Vorwürfen. Außerdem soll Amazon wissentlich den Prozess für eine Kündigung des Prime-Abos erschwert haben, es benötige dafür laut den Verbraucherschützern vier Internetseiten, sechs Klicks und 15 Optionen. Eine Anmeldung bei Prime erfolgt bereits nach ein oder zwei Klicks. „Das Hauptziel des Prime-Kündigungsprozesses war es nicht, Abonnenten eine Kündigung zu ermöglichen, sondern sie zu stoppen“, wird die FTC beim Spiegel zitiert.

Amazon machte es den Verbrauchern schwer, auf seiner Website Artikel ohne Prime zu kaufen, und eine Schaltfläche, die die Nutzer aufforderte, ihre Transaktion abzuschließen, weist nicht eindeutig darauf hin, dass sie auch der Teilnahme an Prime für ein wiederkehrendes Abonnement zustimmten, heißt es in der Beschwerde weiter. „Diese manipulativen Taktiken schaden gleichermaßen Verbrauchern und Unternehmen, die sich an das Gesetz halten“, erklärt FTC-Chefin Lina Khan. Die Klage wurde jetzt bei einem Bundesgericht im US-Staat Washington eingereichten. Sie fordert Amazon dazu auf, diese Praktiken einzustellen und eine Geldstrafe zu zahlen.

Amazon-Sprecherin Heather Layman betonte in einer Erklärung, dass die Behauptungen der FTC „faktisch und rechtlich falsch“ seien. „Die Wahrheit ist, dass die Kunden Prime lieben, und wir machen es klar und einfach, sich für eine Prime-Mitgliedschaft anzumelden oder diese zu kündigen“.

Deutsche Wirtschaft schrumpft stärker als angenommen

Die Rezession in Deutschland klingt nur langsam ab und nach neusten Prognosen sogar weniger schnell, als von Experten angenommen. In der Sommerprognose des Münchener Ifo-Instituts gehen die Experten jetzt von einem Rückgang der deutschen Wirtschaft von 0,4 Prozent aus, im Frühjahr wurde noch ein Minus von 0,1 Prozent prognostiziert. Auch der Blick in die Zukunft lässt bislang wenig Gutes erhoffen, für 2024 wurde die Wachstumsprognose von 1,7 auf 1,5 Prozent heruntergesetzt. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich nur ganz langsam aus der Rezession heraus“, sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser bei der Tagesschau.

Ausschlaggebend für den Rückgang der Wirtschaft ist allen voran der private Konsum. Hier schränken sich die deutschen Verbraucher aufgrund der immer noch hohen Inflation extrem ein, erst im kommenden Jahr wird in diesem Bereich wieder mit mehr Aufwind gerechnet.

ChatGPT-Konten gehackt

Insgesamt über 100.000 ChatGPT-Konten sollen von Unbekannten gehackt worden sein. Wie die t3n berichtet, wurden Passwörter, Cookies, Kreditkartendaten sowie andere wichtige Informationen ausgelesen und diese dann auf illegalen Dark-Web-Marktplätzen gehandelt. Da immer mehr Menschen ChatGPT auch für die Arbeit benutzen, ist der Dienst inzwischen ein beliebtes Angriffsziel für Hacker. Nutzer sollten daher auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung setzen, dazu rät jetzt das auf Cybersicherheit spezialisierte Group-IB.

Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expert/in für: Internationales

Veröffentlicht: 22.06.2023
img Letzte Aktualisierung: 22.06.2023
Lesezeit: ca. 3 Min.
Artikel weiterempfehlen
KOMMENTARE
3 Kommentare
Kommentar schreiben

WR
16.03.2024

Antworten

HK.
Der Verbraucher muss kein dummes Wesen sein um in eine Abofalle bei Amazon zu tappen.
Ich finde deine Abwertung der Konsumenten die auf Betrüger reinfallen äußert DUMM und Diskriminierend.
Das ist mir in 6 Monaten 5 mal passiert.
MIT EINEM EINFACHEN, VERSEHENTLICHEN KLICK AUF DIE FIRE TV PRIME TASTE.
Eine üble Betrugsmasche von Amazon.
Und als Info.
Ich bin Informatiker und kenne mich sehr gut aus.
Peter
22.06.2023

Antworten

@HK
Dass Sie noch nie auf ein verstecktes Abo reingefallen sind, lässt sich evtl. damit erklären, dass in DE der Verbraucherschu tz recht hoch ist und die Regeln streng sind (siehe Beschriftung für den Abschluss-butto n bei Bestellungen von Waren oder eben auch für Abos).
In den USA scheint das anders zu sein und soll lt. Artikel geändert werden.
So haben Sie mit Ihrem eher kritischen Kommentar das beste Argument für einen starken Verbraucherschu tz geliefert.
Ob Sie viel schlauer sind als der Rest der Verbraucher...?
HK
22.06.2023

Antworten

So ein Verbraucher muss ein relativ dummes Wesen sein, dass immer und überall vor irgendetwas geschützt werden muss, vor allem vor den bösen Unternehmern.

Über vereinfachte Kündigungsmögli chkeiten kann man ja reden, aber mal ehrlich, ich habe mich noch nie "versehentlich" irgendwo angemeldet. Wie geht das überhaupt?