Hoher Traffic, aber keine Rekorde

Amazon Prime Days: Das können Händler:innen aus der diesjährigen Aktion lernen

Veröffentlicht: 14.07.2023 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 14.07.2023
Grafik zum Amazon Prime Day mit Lupe

Die Amazon Prime Days sind vorüber – am 11. und 12. Juli war der Marktplatz wieder voll von günstigen Angeboten und brachte dem Online-Konzern offenbar auch gute Umsätze ein. So teilte Amazon im Anschluss an die Aktion mit, dass es „die größte Prime-Day-Veranstaltung aller Zeiten“ gewesen sei. 

Händler:innen, die sich an den Rabatt-Tagen beteiligten, sollen durch das Mehr an Bestellungen einen 8-fachen Anstieg des täglichen Umsatzes im Vergleich zum Zeitraum davor verzeichnet haben. Genaue Zahlen für den deutschen Markt gab es nicht, doch Amazon hob besonders die Rolle der unabhängigen Verkäufer:innen hervor, die sehr positiv zum aktuellen Umsatzwachstum auf dem Marktplatz beigetragen hätten.

Dass das Event hierzulande umsatztechnisch nach wie vor eines der Wichtigsten des Jahres ist, bestätigte aktuell die auf Amazonverkäufe spezialisierte Agentur Amzell nach Auswertung der jüngsten Daten und Erfahrungen.

Verbraucher:innen sind günstige Angebote wichtig

Die Rekordzuwachsraten an Umsätzen, wie es sie in den letzten Pandemie-Jahren gab, konnten aktuell nicht mehr erzielt werden. Dennoch war auf dem Marktplatz offenbar extrem viel los: „Insgesamt war nach unserem Eindruck der Traffic auf der Plattform noch höher als im vergangenen Jahr. Auch die Top-Plätze waren stärker umkämpft als in 2022, Präsenz ist hier der entscheidende Faktor“, erläutert Mark Moldenhauer, Business-Berater bei der Berliner Agentur.

 

Dass die Inflation und insgesamt die angespannte finanzielle Lage in vielen Haushalten zu mehr Sparsamkeit und damit auch zu einem höheren Interesse an Schnäppchen und günstigen Deals führt, haben in der Vergangenheit bereits mehrere Untersuchungen bestätigt. Dieser Trend setzte sich auch an den Prime Days fort, erklärt der Amazon-Kenner: „Die Angebote ziehen nach wie vor, wobei wir beobachtet haben, dass Verbraucher:innen in diesem Jahr noch preissensitiver waren und gezielter auf Rabatte geachtet haben als bisher.“

Das spiegele sich etwa darin wider, dass für jene Produkte ohne spezielle Rabatte die Werbeausgaben vergleichsweise höher waren als der erzielte Umsatz und sie weniger Conversions erzielten. Interessierte haben also auf die Waren geklickt, sie aber nicht gekauft. 

Nach dem Prime Day ist vor dem Prime Day

Profitieren konnten von dem Event jene Handelsunternehmen, die früh ihre Werbeaktionen für Angebote in Umlauf brachten. „Gerade das Einstellen separater Kampagnen zum Prime Day bereits zwei Wochen vorher ist ein echter Game Changer. Entscheidend sind auch Sponsored Brand Kampagnen auf dem Amazon Brand Store, gegebenenfalls mit extra Store Unterseiten für den Prime Day“, so Moldenhauer.

Schon jetzt könne man sich auf nächstes Jahr vorbereiten, indem die wichtigsten Keywords und Ziele bespielt und Werbegebote für diese abgeben werden. Tagesbudgets in Kampagnen mit rabattierten Produkten sollten entsprechend angepasst werden, rät der Marketing-Experte. „Budgets und Klickpreise sollten nur dort erhöht werden, wo man auch wirklich kompetitiv ist und auch sonst starke Angebote hat“, betont er mit Blick auf die starke Konkurrenz auf dem Marktplatz.

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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Kommentare  

#1 Horst Toeffels 2023-07-17 08:08
Was können Händler lernen?
Wenn Euch Umsatz das Wichtigste ist und Ihr Euren Herrn noch reicher machen wollt und Rendite in Eurer Kalkulation eine unbedeutende Zahl ist, dann freut Euch auf den nächsten Prime Day.
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