Der frühe Vogel

Ebay streicht Hunderte Stellen

Veröffentlicht: 24.01.2024 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 24.01.2024
Ebay Logo an Gebäude

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Ebay entlässt 9 Prozent der Belegschaft
  • Pennys „wahre Preise“ schreckten nur wenige ab
  • SAP streicht 8.000 Stellen

Die Entlassungswellen in großen Unternehmen wollen einfach nicht abbrechen. Mit Ebay meldet jetzt ein weiterer globaler E-Commerce-Player, dass die aktuellen Umsätze den Personalstamm nicht länger tragen können. In einer E-Mail an alle Mitarbeitenden teilte Ebay-Chef Jamie Iannone diesen mit, dass die Entlassungswelle rund neun Prozent der Vollzeitbeschäftigten treffen würde. 

Wie die Süddeutsche Zeitung anhand einer Meldung der deutschen Presseagentur schreibt, wären dies knapp 1.000 Personen, die so schon demnächst ohne Arbeit dastünden. Nachdem das letzte Weihnachtsquartal deutlich schlechter als erhofft gelaufen war, würden die Gewinne Ebays nicht mehr in Relation zu den Ausgaben stehen.

Weiterhin wird aber auch der zunehmende Konkurrenzdruck durch chinesische Kontrahenten wie Temu und Shein, aber natürlich auch Amazon genannt. Letzteres hat bereits vergangenes Jahr damit angefangen, großflächig Stellen abzubauen. Allein 2023 mussten dort über 27.000 Menschen ihren Posten räumen und auch in diesem Jahr wurde bereits Einschnitte in mehreren Abteilungen angekündigt.

Forscherteam wertet Pennys „Wahre Preise“-Aktion aus

Vergangenes Jahr erhöhte die Discounterkette Penny für eine Woche die Preise zahlreicher Produkte, um damit deren verursachte Umweltauswirkungen einzukalkulieren. Ein Forscherteam der Hochschule Nürnberg sowie der Universität Greifswald wertete die Aktion jetzt aus und kam zu dem Schluss, dass die höheren Preise zwar zu einem leichten Rückgang der Verkäufe führten, jedoch fiel dieser geringer aus als erwartet.

Wie der Spiegel schreibt, wurden insgesamt 2.255 Konsument:innen befragt: 93 Prozent kauften die teureren Produkte schlicht aus Gewohnheit trotzdem. Für 86 Prozent habe der Aspekt der Nachhaltigkeit bei der Kaufentscheidung eine Rolle gespielt. Weitere 83 Prozent gaben zudem an, dass die durch Penny angekündigte Spende aller Mehreinnahmen sowie einer Aufstockung dieser, die wichtigste Rolle gespielt habe.

Beim Rückgang der Verkäufe wurde auch ein Ost-West-Gefälle beobachtet: In den neuen Bundesländern betrug dieser bis zu 70 Prozent, in den alten dagegen nur durchschnittlich 50 Prozent. Die Personen, die die Produkte nicht kauften, gaben zu 85 Prozent den Kostenfaktor als Grund an. 

Umstrukturierung bei SAP: 8.000 Stellen gestrichen

Auch beim Softwarekonzern SAP gibt es schlechte Neuigkeiten für alle Angestellten: weltweit sollen hier knapp 8.000 Stellen abgebaut werden. Als Hauptgrund wird eine strategische Neuausrichtung auf Wachstumsbereiche angegeben, so das Handelsblatt. Weiter heißt es, dass die „Qualifikationen und Ressourcen den zukünftigen Gehaltsanforderungen“ angepasst würden. 

Zu den Wachstumsbereichen zählt insbesondere künstliche Intelligenz. Diese soll nicht nur die Produkte von SAP verbessern, sondern auch die Effizienz der verbleibenden Mitarbeitenden. Deutsche Mitarbeitende brauchen sich aufgrund der hiesigen Beschäftigungssicherung eher wenige Sorgen zu machen. In anderen Teilen der Welt sollen Freiwilligenprogramme zu einer möglichst sozialverträglichen Kündigung führen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Ricarda Eichler

Kommentare  

#6 Tatjana 2024-01-24 21:56
Ich bin seit 2008 eBay Händlerin, 16 Jahre schon. Wie wir Händler jetzt von eBay behandelt werden, kommt fast schon an Amazon ran. Bei Amazon bin ich seit 12 Jahren. Amazon hat deutsche Mitarbeiter schon vor Jahren entlassen und durch Indische ersetzt. Ebay hat jetzt auch alle Support Mitarbeiter aus Deutschland entlassen und stattdessen billige Mitarbeiter aus Türkei und Ägypten eingestellt. Die haben gar keine Fachkenntnisse, geschweige denn, dass die Deutsch überhaupt wirklich verstehen. Ich verkaufe noch Rest von Ware und wechsele in IT. Eigenen Internet Shop habe ich auch. Vielleicht lasse ich da noch paar Artikel laufen. Für mich, als deutsche Händlerin, sind eBay und Amazon Geschichte.
Zitieren
#5 Ralf-Ternes 2024-01-24 10:48
Vor einem Jahr noch hätte ich Ebay verteidigt, aber nach dem Vorfall im letzten Sommer ist dies hinfällig. Der Support war bis dahin eigentlich dem Amazon Support weit überlegen. Als ich im Sommer durch technische Probleme seitens Ebay keine Käufernachricht en bekam (vermutlich einen Tag lang) brachte mir das in Folge 4 negative Bewertungen eines Kunden ein, da ich angeblich nicht antworten wurde. Der Support schaute sich dies an und sah, dass der Käufer uns eine Nachricht geschickt hätte, diese aber nicht bei uns im Ebay Postfach angekommen ist. Er gab mich weiter an den Second Level Support. Der sagte, machen könnten sie nix, ich sollte das mit dem Kunden klären. Also dem Kunden glaubhaft machen, dass ich keine Mail von ihm bekommen hätte. Noch nicht mal konnte Ebay dem Käufer eine Nachricht schicken, indem Ebay bestätigt, das aufgrund eines technischen Problems die Kommunikation kurzfristig nicht möglich war. Der Second Level Support war so arrogant, dass ich mich beherrschen musste. Der Kunde hat das natürlich ignoriert und nie mehr geantwortet. Wobei ich es letztendlich nicht weiß,vielleicht hat er auf meine Mail geantwortet, nur diese kam wieder nicht an, oder meine nicht bei ihm, das werde ich nie erfahren. Telefonnummer hatte er leider keine hinterlegt.

Also wenn eine Händler ein fehlerhaftes Produkt liefert sind wir verpflichtet es zu richten. Wenn Ebay eine fehlerhafte Plattform betreibt und ein Händler dadurch zu schaden kommt, machen die nix. Wenn wir Händler uns so anstellen würden wie Ebay, wäre man bald weg vom Fenster. Ebay hat für die Dienstleistung für die wir zahlen, genauso eine Gewährleistung zu bringen, wie ein Händler für seine Ware.

Die Konsequenz war, ich erließ ein Einkaufsverbot für unser Unternehmen auf Ebay, das einige Tausend Euro im Monat Betrug und verlagerte unsere Unternehmensein käufe nach Amazon. Ebay mag denken, das wir auf die Verkäufe auf Ebay nicht verzichten können/wollen. Aber vergisst dabei, dass es noch die Einkäufe gibt.
Zitieren
#4 Ralf 2024-01-24 09:56
Das ist gut so. Was man bei dem Kundenservice oftmals am Telefon hat und welche Antworten der Services sendet ist unter aller Kanone. Einfach keine Fachkenntnisse vorhanden.
Zitieren
#3 Werner 2024-01-24 09:48
Hallo-ich war fast 25 Jahre Mitglied bei Ebay wurde gesperrt weil sich meine Konten laut Ebay als verknüpft anschauten.Also 2 Konten.Wenn ich mir nun meine gehabten Konten so ansehe habe ich immer noch 100% positive Bewertungen.Anr ufe bei Ebay sind zwecklos denn ich stelle laut Ebay ein Risiko dar.Ich kann Ebay beweisen dass es hunderte gibt die ein zweites Mitgliedskonto haben und noch immer bei Ebay verkaufen können.Habe Ebay diese genannt aber die machten gar nichts.Habe nun welche Konten gefunden die ca. 3000 negative Bewertungen aufweisen-ist Ebay egal. Somit kann ich den Vorstand verstehen dass er sich von einigen Mitarbeitern trennt denn wenn wie bei mir welcher so lange seriös bei Ebay verkauft nicht mehr erwünscht ist.Ebays Mitarbeiter sind sehr patzig geworden-wie die nun auf solche Nachrichten reagieren würde mich interessieren?
Zitieren
#2 Schmidt 2024-01-24 09:30
"Entlassungswel le bei Ebay, knapp 1.000 Personen, die so schon demnächst ohne Arbeit dastünden."

Die sind doch schon länger weg, wenn man anruft, geht keiner an das Telefon oder es kommt ewig keine Antwort auf E-Mails. Und wenn, dann heißt es, da können wir nichts machen oder es ist wie es ist etc.

Ebay soll sich zurückziehen und seine Händler machen lassen, die können das besser. Die Regelwut und Gängelei für viel Geld nimmt überhand.

Ebay schafft sich selber ab, das sind hausgemachte Probleme, die wir als Händler auch über kurz oder lang nicht mehr mitgehen können und wollen.

Die Ebay Mitarbeiter sagen auch gerne, sprechen Sie mit Ihrem Kunden, senden Sie Ihrem Kunden doch eine E-Mail.

WIE DENN? Eine vernünftige Kommunikation ist nicht mehr möglich, weil E-Mails verschlüsselt sind, alles überwacht wird und und und.
Der Frust über Ebay zu verkaufen ist mittlerweile größer als der Ertrag.
Zitieren
#1 Detlev Schäfer 2024-01-24 08:21
Dann ist Ebay's Strategie, Privat-Verkäufe gebührenfrei zu machen, wohl nicht aufgegangen. Wenn der Traffic dadurch nicht erheblich gesteigert werden konnte, bildet der Privat-Sektor nun einen kostspieligen Klotz am Bein. Mal sehen, wie es weiter geht.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.