Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:
- Gegen die Online-Plattform Temu mehrt sich Kritik
- Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet
- Inflationsrate auf Talfahrt
Die Kritik am Billig-Marktplatz Temu reißt nicht ab und hat nun auch die politische Ebene erreicht. Aus den Reihen der Ampelparteien ist ein Ruf nach gezielten Maßnahmen gegen die Shopping-Plattform zu hören: „Geschäftspraktiken wie die von Temu sind aus mehreren Gründen für Umwelt und Verbraucherinnen und Verbraucher überaus problematisch“, zitiert Golem eine Sprecherin des Bundesverbraucherschutzministeriums, die sich zuvor gegenüber dem Handelsblatt geäußert hatte.
Auch die SPD wählt deutliche Worte und verweist dabei auf ein konsequentes Vorgehen, das sich nicht nur auf Deutschland, sondern die EU erstreckt: „Dringend geboten“ sei laut Jens Zimmermann, dem digitalpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, ein „entschiedenes Einschreiten“ der EU-Kommission.
Konkret in den Fokus der Kritik rückten erneut die sogenannten Dark Patterns. Dabei handelt es sich um Prozesse oder Designs, die darauf ausgerichtet sind, Nutzerinnen und Nutzer zu manipulieren und zu einer Handlung – etwa dem Kauf eines Produkts – zu bewegen. Solche Praktiken „stehen in direktem Konflikt mit dem europäischen Recht, denn Dark Patterns sind in der EU auf Online-Marktplätzen verboten“, kommentierte Maximilian Funke-Kaiser, Digitalpolitiker der FDP.
Für Konflikte sogt außerdem, dass sich Temu nicht an die Regularien des Digital Services Act (DSA) halten muss, weil die Größe der Nutzerschaft bei weniger als 45 Millionen liege. Diese Größeneinschätzung wird allerdings angezweifelt. Jens Zimmermann kommentiere etwa, dass es „offensichtlich“ sei, dass Temu mehr Nutzerinnen und Nutzer habe. Gefordert wird daher unter anderem eine Prüfung durch die EU, auf deren Basis eine neue Einstufung von Temu stattfinden müsse, berichtet Golem weiter.
Erst kürzlich hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Temu abgemahnt. Verbraucherinnen und Verbraucher müssten laut der Institution vor den manipulativen „Geschäftspraktiken geschützt werden“, hieß es in diesem Rahmen. Zuvor hatten sich beispielsweise auch Verbände aus der Spielwarenindustrie besorgt gezeigt und Maßnahmen gegen gefährliches Spielzeug gefordert, das über Temu vertrieben werde.
Weitere Themen:
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- Und die Geschäftsprakti ken von Amazon sind in Ordnung - kostenloser Versand - kostenloser Rückversand - Ware vernichten - Händler wie Marionetten behandeln und ausnehmen?????? ?????? Aber da kaufen die Politiker wahrscheinlich selbst so gerne ein!
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Schrott, Schrott und nochmals Schrott
Auch das wollen wir ????
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Billig, billig, billig - das wollen wir!
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