Otto: Eigene Handelsumsätze rückläufig, aber Marktplatz-Händler zeigen sich stark

Veröffentlicht: 09.04.2024
imgAktualisierung: 09.04.2024
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 3 Min.
09.04.2024
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Marc Opelt, Otto, im Otto-Headquarter
© OTTO
Trotz kritischer Konsumstimmung im Einzelhandel lief das Plattformgeschäft für Otto gut. Vor allem die Marktplatzumsätze konnten gesteigert werden.


Das Marktplatzgeschäft beschert der Online-Handelsplattform Otto trotz der wirtschaftlich teils schwierigen Rahmenbedingungen gute Zahlen. Allein ein Drittel des Plattformumsatzes (GMV, Gross Merchandise Volume) stammt bereits aus dem Marktplatzgeschäft und trug so zu dessen Wachstum bei. Insgesamt legte das GMV im Jahr 2023/24 mit einem Plus von 2 Prozent leicht zu und stieg auf 6,5 Milliarden Euro. 

„In Summe sehe ich uns auf Kurs“, kommentierte Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands Otto, die Ergebnisse. Die leichte Steigerung von Ottos Plattformumsätzen stimme trotz der anhaltenden Krisenstimmung im Einzelhandel „vorsichtig optimistisch“, so Opelt. Das eigene Handelsgeschäft sei rückläufig, doch die Partnerumsätze auf dem Marktplatz habe man „deutlich steigern“ können. 

Steigerungen bei Ottos Werbegeschäft 

Die Umsätze aus dem eigenen Handelsgeschäft, den Marktplatzprovisionen und den Plattform-Services gingen um acht Prozent zurück auf 4,2 Milliarden Euro. Verglichen mit dem deutschen E-Commerce-Markt, für den der BEVH Umsatzrückgänge von minus 11,8 Prozent ermittelt hatte, stehe man aber gut da, argumentiert das Hamburger Unternehmen.

Besonders „rasant“ wachse das Werbegeschäft mit dem Service Otto Advertising, bei dem eine Umsatzsteigerung von 39 Prozent verzeichnet werden konnte. Es zählt neben dem Marktplatz und dem eigenen Handelsgeschäft zur drittwichtigsten Einnahmequelle im Plattformgeschäftsmodell.

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Partner aus der EU: Otto stellt sich internationaler auf

Im letzten Jahr hat Otto weitere neue Marktplatz-Partner gewinnen können. Deren Zahl stieg um 33 Prozent auf über 6.500 Partner. Nun sollen weitere Partner aus der EU folgen. „Mit deutschen Marktplatz-Händlern sind wir bereits sehr gut aufgestellt. Jetzt bereiten wir die Öffnung für europäische Marktplatz-Partner vor“, kündigte Marc Opelt an. Bislang muss man für den Handel auf der Plattform noch ein Lager besitzen, das den Standort in Deutschland hat. 

In einem ersten Schritt will Otto Lager deutscher Marktplatz-Verkäufer:innen im europäischen Ausland anbinden. Dabei betont Opelt den eigenen Qualitätsanspruch: „Billigst produzierte Wegwerfware wird auch zukünftig keine Rolle im Geschäftsmodell von OTTO spielen.“ Im nächsten Jahr soll die Anbindung für Marktplatzteilnehmer der Europäischen Union (EU) folgen.

Ab dem Sommer wird zudem das Sortiment auf Produkte erweitert, die nicht mit 19 Prozent Mehrwertsteuer bepreist sind – wie Nahrungsergänzungsmittel oder Balkonkraftwerke.

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Hanna Behn

Hanna Behn

Expert/in für: Handel & Unternehmertum

Veröffentlicht: 09.04.2024
img Letzte Aktualisierung: 09.04.2024
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