Quartalsbilanz

Zalando: Zwar profitabel, aber Umsätze stagnieren – außer im B2B-Geschäft

Veröffentlicht: 07.05.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 07.05.2024
nikkimeel / Depositphotos.com

Der Jahresstart bringt Zalando Standfestigkeit und schwarze Zahlen: Der Online-Modehändler erwirtschaftete im ersten Quartal einen Gewinn bereinigt um Sondereffekte und vor Steuern, Zinsen und sonstigen Abschreibungen (Ebit) von 28,8 Millionen Euro, teilt das Unternehmen mit. Im Vorjahreszeitraum stand da noch ein geringes Minus.

Dies verdankt das Unternehmen unter anderem einem strengen Sparprogramm – im Februar des vergangenen Jahres hatte man massive Personalkürzungen vorgenommen, zuletzt konnten die Logistikkosten gesenkt werden. Im Frühjahr und Sommer des letzten Jahres lief es für den Online-Konzern dann wieder besser, doch zum Jahresende flauten die Umsätze im insgesamt herausfordernden Marktumfeld immer weiter ab.

Im ersten Quartal 2024 bewegten sich die Erlöse mit 2,2 Milliarden Euro verglichen mit den 2,3 Milliarden Euro aus dem Vorjahreszeitraum zwar auf ähnlichem Niveau, jedoch mit leichtem Rückgang. Investor:innen hatten sich von den Ergebnissen etwas mehr erhofft, meldet Businessinsider.

Externe Marken und Händler im Visier

Mit Blick auf das vergangene Geschäftsjahr und auf Umsatzrückgänge kündigte Zalando im März einen Strategiewechsel an, der sich jetzt offenbar auszahlt: der Fokus auf das B2B-Geschäft. 

In diesem Bereich konnten die Umsätze mit einem Plus von 13 Prozent deutlich gesteigert werden. Sie setzen sich unter anderem aus den Provisionen der Händler:innen aus dem Partnerprogramm sowie aus zusätzlichen Services wie Marketing oder Fulfillment-Lösungen zusammen. Indem man die eigene Logistik-, Software- und Service-Infrastruktur auch für externe Marken und Unternehmen öffnet, die nicht über die Plattform verkaufen, will man im B2B-Geschäft noch weiter den Umsatz steigern. „Im B2B-Bereich überzeugt unser einzigartiges Angebot neue Partner“, erklärte Zalando-CFO Sandra Dembeck. 

Die Modeplattform konnte im ersten Quartal fünf weitere Partner für die Nutzung des hauseigenen ZEOS-Multi-Channel-Fulfillments gewinnen. Insgesamt nehmen an dem im Herbst des letzten Jahres eingeführten Logistikprogramms nun 27 Händler:innen teil. Der B2B-Umsatz macht mit 215,1 Millionen Euro im Verhältnis zum B2C-Umsatz (2,02 Milliarden Euro) zwar den geringeren Teil aus. Im Vorjahr betrug er aber noch 189,7 Millionen Euro. „Mittelfristig sieht Zalando das Potenzial, den B2B-Bereich zu einem Multi-Milliarden-Euro-Geschäft zu entwickeln“, sagte das Unternehmen noch im März zur neuen Strategie. 

Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt

Die Geschäfte auf der Online-Plattform liefen indes mit Blick auf den Bruttowarenwert (GMV) etwas besser, dieser erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die stärksten Wachstumsbereiche waren Beauty, Sport, Kinder & Familie sowie der Shopping-Club Lounge by Zalando. Zuletzt wurde das Lifestyle- und Modeangebot weiter ausgebaut. Zalando hat außerdem sein inklusives Sortiment erweitert: Nach Gesprächen mit Eltern behinderter Kinder wurden 20 neue, adaptive Schuhmodelle für Kinder eingeführt, die deren Bedürfnissen entsprechen, heißt es.

„Im B2C-Bereich zeigen unsere Kund:innen verstärktes Interesse an unserem hochwertigen Sortiment, digitalen Tools, Angeboten und inspirierenden Inhalten“, fasst die Finanzverantwortliche Sandra Dembeck die Entwicklung zusammen. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt: Erwartet wird ein Wachstum des Bruttowarenvolumens und des Umsatzes zwischen 0 und 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der bereinigte Gewinn (Ebit) soll zwischen 380 Millionen Euro und 450 Millionen Euro liegen.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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