Externe Marken und Händler im Visier
Mit Blick auf das vergangene Geschäftsjahr und auf Umsatzrückgänge kündigte Zalando im März einen Strategiewechsel an, der sich jetzt offenbar auszahlt: der Fokus auf das B2B-Geschäft.
In diesem Bereich konnten die Umsätze mit einem Plus von 13 Prozent deutlich gesteigert werden. Sie setzen sich unter anderem aus den Provisionen der Händler:innen aus dem Partnerprogramm sowie aus zusätzlichen Services wie Marketing oder Fulfillment-Lösungen zusammen. Indem man die eigene Logistik-, Software- und Service-Infrastruktur auch für externe Marken und Unternehmen öffnet, die nicht über die Plattform verkaufen, will man im B2B-Geschäft noch weiter den Umsatz steigern. „Im B2B-Bereich überzeugt unser einzigartiges Angebot neue Partner“, erklärte Zalando-CFO Sandra Dembeck.
Die Modeplattform konnte im ersten Quartal fünf weitere Partner für die Nutzung des hauseigenen ZEOS-Multi-Channel-Fulfillments gewinnen. Insgesamt nehmen an dem im Herbst des letzten Jahres eingeführten Logistikprogramms nun 27 Händler:innen teil. Der B2B-Umsatz macht mit 215,1 Millionen Euro im Verhältnis zum B2C-Umsatz (2,02 Milliarden Euro) zwar den geringeren Teil aus. Im Vorjahr betrug er aber noch 189,7 Millionen Euro. „Mittelfristig sieht Zalando das Potenzial, den B2B-Bereich zu einem Multi-Milliarden-Euro-Geschäft zu entwickeln“, sagte das Unternehmen noch im März zur neuen Strategie.
Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt
Die Geschäfte auf der Online-Plattform liefen indes mit Blick auf den Bruttowarenwert (GMV) etwas besser, dieser erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die stärksten Wachstumsbereiche waren Beauty, Sport, Kinder & Familie sowie der Shopping-Club Lounge by Zalando. Zuletzt wurde das Lifestyle- und Modeangebot weiter ausgebaut. Zalando hat außerdem sein inklusives Sortiment erweitert: Nach Gesprächen mit Eltern behinderter Kinder wurden 20 neue, adaptive Schuhmodelle für Kinder eingeführt, die deren Bedürfnissen entsprechen, heißt es.
„Im B2C-Bereich zeigen unsere Kund:innen verstärktes Interesse an unserem hochwertigen Sortiment, digitalen Tools, Angeboten und inspirierenden Inhalten“, fasst die Finanzverantwortliche Sandra Dembeck die Entwicklung zusammen. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt: Erwartet wird ein Wachstum des Bruttowarenvolumens und des Umsatzes zwischen 0 und 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der bereinigte Gewinn (Ebit) soll zwischen 380 Millionen Euro und 450 Millionen Euro liegen.
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