Nachhaltigkeit

Deutsche sind offener für Secondhand- und Refurbished-Produkte

Veröffentlicht: 18.01.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 25.01.2024
Smartphone-Reparatur

Nachhaltigkeit ist schon länger im Bewusstsein von Verbraucher:innen angekommen. Doch gepaart mit der finanziellen Unsicherheit aufgrund der weiterhin hohen Preise und Inflationsrate hat ein Bereich im Handel nun stark an Relevanz zu gelegt. Der Secondhand-Handel wird in diesem Jahr voraussichtlich einer der größten Wachstumsbereiche. Bei den Einkaufsgewohnheiten lässt sich eine Verlagerung zu einem langsamen nachhaltigen Konsum beobachten, das Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Konsums auf die Umwelt steigt. Dies ergab jetzt der Klarna Circularity Insights Report 2024, für den der Payment-Dienstleister 3.000 Verbraucher:innen in Deutschland, Großbritannien und den USA befragt hat. 

Nicht mehr zwingend das Neueste vom Neusten

Generell machen sich mehr als ein Drittel (36 Prozent) der befragten Verbraucher:innen über den eigenen ökologischen Fußabdruck häufiger Gedanken als früher. Unbedingt das neueste iPhone oder den besten Laptop besitzen zu müssen, wird nebensächlicher. Über die Hälfte (54 Prozent) der Leute erklärte, Desinteresse am Besitz der neuesten Technik zu haben, für Neuheiten bekundeten mit 42 Prozent weniger Personen Interesse als im Vorjahr. Bei Mode empfanden es sechs von zehn Leuten weniger stigmatisierend, wenn ein Outfit öfter getragen wird. 

Noch vor dem neuen, eher nachhaltigen Konsumbewusstsein steht die Frage des Geldes: Dass sie für ein gebrauchtes oder wiederaufbereitetes Produkts weniger zahlen muss als den Neupreis, sieht die Mehrheit (69 Prozent) als entscheidenden Vorteil beim Erwerb von Secondhand-Mode, bei Reparaturen oder Miet-Optionen an, bei gebrauchter Elektronik erkennen zwei Drittel Sparpotenziale. 

 

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Den Trend zum Shopping von gebrauchten Produkten treibt die Gen Z voran. Die jüngere Generation entscheide sich dreimal häufiger für gebrauchte Elektronik als die über 55-Jährigen. Dennoch: Die Mehrheit (70 Prozent) kaufte im letzten Jahr Kleidung ausschließlich neu, bei Schuhen und Accessoires war der Anteil mit 84 Prozent noch höher. Acht von zehn Personen setzen bei Handys, Tablets, Laptops oder Unterhaltungselektronik ausschließlich auf Neuware. Und bislang lässt auch der überwiegende Teil der Leute ihre kaputten Geräte oder Kleidung nicht wieder reparieren. Im Elektrobereich scheitert es vor allem an den Kosten, Durchführbarkeit, inkompatibler Software oder eingebauten Mechanismen zum Verfall. Bei Mode sind es neben der Machbarkeit vor allem Bequemlichkeit und Nutzen, die einer neuerlichen Instandsetzung im Weg stünden.  

Für Marken und Händler berge diese Erkenntnisse die Chance, Konsumierende an den tatsächlichen und langfristigen Wert von Produkten zu erinnern, meint Alexandra Colac, Sustainability Lead bei Klarna. „Damit schärfen sie das Bewusstsein der Verbraucher:innen für die Kreislaufwirtschaft und heben die finanziellen, praktischen sowie stilistischen Vorteile von Secondhand-Einkäufen, Verleih und Reparaturen hervor.“ 

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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