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EZB: Grünes Licht für den digitalen Euro

Veröffentlicht: 23.10.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 23.10.2023
digitale Bezahlung

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach langen Abwägungen erklärt, beim Digitalen Euro in die sogenannte Vorbereitungsphase zu gehen, die auf zwei Jahre angesetzt ist. In dieser Zeit sollen unter anderem „das Regelwerk fertiggestellt und Anbieter für die Entwicklung von Plattform und Infrastruktur ausgewählt werden“, erklärt die EZB laut Tagesschau. Man müsse den Euro auf die Zukunft vorbereiten, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde. „Wir sehen einen digitalen Euro als eine digitale Form von Bargeld, mit der sämtliche digitalen Zahlungen kostenlos möglich sind und die die höchsten Datenschutzstandards erfüllt.“

Fest steht, dass der digitale Euro das Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Banken sollen ihn von den Notenbanken beziehen können, Verbraucher:innen in Wallets speichern und so etwa mit dem Smartphone bezahlen. Noch sind aber viele Fragen offen. „Ist es digitales Geld, also eine digitale Ergänzung zum Bargeld, das würden wir gut finden. Oder ist es ein vollwertiges Zahlverfahren, was vom Staat betrieben wird, das geht dann deutlich über eine digitale Form des Geldes hinaus und stellt die Aufteilung zwischen Staat und Privatwirtschaft in Frage und da muss man dann schon kritisch drauf schauen, was das bedeutet“, sagt etwa Jens Holeczek, Gruppenleiter Digitale Zahlungssysteme beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Unklar ist auch der Mehrwert für die Verbraucher:innen, denn digitale Bezahloptionen gibt es bereits genug, wie Digitalexperte Tobias Tenner vom Bankenverband anmerkt: „Wir haben heute bereits einen sehr effizienten Zahlungsverkehr, der durch die Privatwirtschaft vor allem gestiftet wird und das, was die EZB derzeit plant, bietet keinen wirklichen Mehrwert, Nutzen und Zweck für den Endkunden. Es ist verbunden mit gigantischen Kosten in eine völlig neue Infrastruktur und das macht nur Sinn, wenn es für alle Seiten einen essentiellen Mehrwert gibt.“ Wer die Kosten am Ende tragen soll, ist aktuell noch offen.

YouTube gegen Werbeblocker

YouTube intensiviert sein Vorgehen gegen die Nutzung von Adblockern. Bislang konzentrierte sich die Plattform hier auf die USA, nun sind aber auch deutsche Nutzer:innen betroffen, wie t3n meldet. Wer einen Werbeblocker nutzt, wird von YouTube per Pop-up darauf hingewiesen, dass entsprechende Programme unerwünscht sind und fordert zur Deaktivierung (oder zum Abschluss eines Premium-Abos) auf. Bislang ist es noch möglich, die Meldung einfach wegzuklicken und weiter Videos zu schauen. Nach einer Weile wird das Pop-up erneut eingeblendet. Es dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis die YouTube-Nutzung mit aktiviertem Werbeblocker nicht mehr möglich ist. Das Unternehmen will die Nutzer:innen mit diesem Schritt zu seinen Premium-Abos lotsen.

X bleibt in der EU – vorerst

Gerüchten, Elon Musk könnte den Kurznachrichtendienst X in der Europäischen Union deaktivieren, erteilte der Milliardär am Donnerstag eine klare Absage. Entsprechende Aussagen in einem Bericht des Business Insider nannte Musk „völlig falsch“, wie das ZDF berichtet. Auslöser für die Gerüchte war ein Disput der EU mit Musk bezüglich der Inhalte des Digital Services Acts, der Plattformen verpflichtet, aktiv gegen Hass, Hetze und Falschinformationen vorzugehen. X wird vorgeworfen, zu wenig gegen Fake-News und Gewaltaufrufe im Zuge des Krieges in Israel zu unternehmen. X droht eine saftige Strafe, wenn die Plattform ihr Vorgehen nicht verbessert.

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