Kurz-Meldung

Keine „Facebookisierung“: Tweetverlängerung hat kaum Auswirkungen

Veröffentlicht: 13.12.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 13.12.2018
Twittervogel Tweet

Etwas mehr als elf Jahre mussten Twitter-User bei ihren Nachrichten mit 140 Zeichen auskommen. Der Kurznachrichtendienst hatte sich bewusst auf eine Begrenzung der Tweetlänge entschieden. Vor gut einem Jahr dann die Kehrwende: CEO Jack Dorsey verkündete die Tweetverlängerung auf 280 Zeichen. „Eine kleine Veränderung, aber ein großer Schritt für uns“, so der Twitter-Chef damals. Der Aufschrei unter den Usern war allerdings groß, von einer „Facebookisierung“ war die Rede. Nun zeigen erste Zahlen, dass die Verdopplung der Textlänge kaum zu einem geänderten Verhalten der User geführt haben.

Nur ein Bruchteil nutzt Zeichenanzahl aus

Bereits im Frühjahr diesen Jahres betonte Twitter, die Anpassung der Zeichenlänge hätte keine Auswirkungen auf den Charakter des Dienstes gehabt. Nun liefert der US-Konzern nach Information von Heise konkrete Zahlen zu dieser These. Im englischsprachigen Raum schaffen es demnach tatsächlich nur ein Prozent der Tweets an die neue Grenze von 280 Zeichen heran. Immerhin zwölf Prozent der Tweets überschreiten das alte Limit von 140 Zeichen und fünf Prozent sind länger als 190 Zeichen. Und auch über alle Sprachen hinweg sieht der Trend ähnlich aus. Hier schaffen es sogar nur sechs Prozent der Twitter-Nutzer, die 140 Zeichen zu knacken. 

Wie Twitter allerdings feststellen konnte, soll die Zeichenverlängerung zu anderen, durchaus positiven, Effekten geführt haben. So gab es beispielsweise mehr Frage-Tweets und der Umgang miteinander soll durch die vermehrte Verwendung von „Bitte“ und „Danke“ deutlich höflicher geworden sein. Die 280 Zeichen haben auch dafür gesorgt, dass deutlich weniger Abkürzungen verwendet werden.

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