Verlust weiterer Partner

Ebay, Mastercard und Visa kehren Libra den Rücken

Veröffentlicht: 14.10.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 14.10.2019

Facebook hatte Libra als globale Digitalwährung geplant und mit Sicherheit große Erwartungen an die neue Kryptowährung gesetzt. Mit einer Einführung von Libra würde das soziale Netzwerk noch tiefer in den Bereich des E-Commerce eindringen und sich für die Zukunft völlig neue Wege eröffnen.

Doch das Projekt gerät immer weiter unter Druck. Nachdem in den letzten Wochen einige Partner bereits Zweifel geäußert hatten und mit PayPal ein wichtiges namhaftes Unternehmen ausgestiegen war, verliert Libra nun noch weitere Partner.

Visa und Mastercard waren als Payment-Institutionen wichtige Partner

Sowohl der Online-Marktplatz Ebay als auch der Zahlungsdienst Stripe sowie die Kreditkartenanbeiter Mastercard und Visa haben ihren Ausstieg aus dem Libra-Projekt verkündet – wobei sich der Rückzug der beiden Letztgenannten bereits vor einigen Tagen angekündigt hatte.

„Wir respektieren die Vision der Libra Association sehr; dennoch hat Ebay beschlossen, als Gründungsmitglied nicht weiterzumachen“, zitiert die Tagesschau Ebay aus einer Mitteilung. Der Ausstieg von Mastercard und Visa wird dabei allerdings als noch schwerwiegender eingestuft, denn als global agierende Player aus der Pament-Branche hätten sie Libra nicht nur „mehr Glaubwürdigkeit“ verleihen können, sondern der neuen Kryptowährung darüber hinaus auch „mit ihrer Infrastruktur eine wichtige Schnittstelle zur klassischen Finanzwelt bieten können“. Allerdings hätten zugleich auch alle ausgestiegenen Unternehmen eine spätere Unterstützung nicht ausgeschlossen.

Kritik an Libra von vielen Seiten

Die Skepsis und der Rückzug namhafter Partner aus der Libra Association sind die Folge wachsender Vorbehalte gegen die Einführung einer privaten – und demnach nicht staatlich regulierten – weltweiten Währung. Ein solches digitales Zahlungsmittel könnte aufgrund der potenziellen, riesigen Nutzerzahlen die Geldmärkte ins Wanken bringen. Auch bestehe Skepsis, ob Libra „ausreichend gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung“ geschützt sein, heißt es weiter.

Obwohl Facebook versichert hatte, die neue Digitalwährung erst auf den Markt zu bringen, wenn alle Zweifel ausgeräumt und alle potenziellen Schwachstellen beseitigt wären, besteht weiterhin Vorbehalte durch die Politik, Behörden und Banken.

Bereits nach dem Ausstieg von PayPal hatte sich die Libra Association selbstbewusst gegeben und verlauten lassen, dass man sich keine Sorgen um ein mangelndes Interesse machen müsse – es gebe viele Hunderte Unternehmen, die an einer Beteiligung interessiert seien. Und auch nach den jüngsten Abgängen scheint sich diese Haltung nicht geändert zu haben: „Natürlich sind das keine großartigen Nachrichten auf kurze Sicht, aber auf eine gewisse Weise ist das auch befreiend“, wird David Marcus zitiert, der sich bei Facebook für das Libra-Projekt verantwortlich zeigt.

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