250 Meter

Cannabis-Start-Ups kritisieren geplante Ausweitung der Sperrflächen

Veröffentlicht: 09.10.2023 | Geschrieben von: Sandra May | Letzte Aktualisierung: 05.04.2024
Joint wird von Hand zu Hand weiter gereicht.

Aktuell befasst sich noch der Bundesrat mit der Cannabis-Legalisierung.  Im Zuge dessen wurden einige Anträge gestellt, die aber scheiterten. Darunter auch der Antrag Bayerns, der das geplante Gesetz generell verhindern sollte. Bei einem scheint man sich aber einig zu sein: Die Cannabis-Sperrflächen sollen nach dem Willen des Bundesrates ausgeweitet werden. Cannabis-Start-Ups halten dagegen. 

Ausweitung auf 250 Meter

Der aktuelle Entwurf sieht vor, dass der öffentliche Konsum von Cannabis in einigen Gebieten verboten sein soll. So soll in einem Bereich von 200 Meter um den Eingangsbereich von Schulen, Spielplätzen, sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen kein Konsum stattfinden. Auch um Cannabis Clubs soll es einen solchen Sperrbereich von 200 Metern geben. Geht es nach dem Bundesrat, sollen die Cannabis-Sperrflächen auf 250 Meter rund um Schulen, Bahnhöfe und andere sensible Einrichtungen ausgeweitet werden. Die Cannabis-Branche findet diese Forderung laut dem Spiegel „weltfremd“.

Förderung des Schwarzmarktes?

Aus der Cannabis-Branche haben sich gleich mehrere gegen eine Ausweitung der Sperrzonen ausgesprochen. Klaus Madzia, Chef der börsennotierten Firma Cannovum gibt zu Bedenken, dass „riesige Umwege“ am Ende „nur dem Schwarzmarkt“ helfen würden. „Es darf nicht sein, dass Patienten und Patientinnen aufgrund der großen Sperrflächen erst einmal mit Google Maps abschätzen müssen, ob der Konsum überhaupt zulässig ist“, kritisiert Philip Schetter, Geschäftsführer von Cantourage das Vorhaben. Die Einschätzung, dass dieses Vorhaben „weltfremd“ sei, stammt von Finn Hänsel, Gründer des Berliner Cannabis-Unternehmens Sanity Group. Um gegen die Illegalität etwas zu tun, dürfe man Konsument:innen nicht an den Stadtrand drängen. 

Was die Ausweitung der Sperrflächen in der Praxis bedeuten würde, hat die Hasepost verdeutlicht: In München wäre der Konsum auf 48 Prozent der Stadtfläche schlicht verboten; bei Berlin sind es immerhin 36 Prozent. Insgesamt würden bei 20 großen Städten im Schnitt ein Viertel nicht für den öffentlichen Konsum von Cannabis zur Verfügung stehen. 

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