Der frühe Vogel

Amazon erneut wegen Marktmachtmissbrauch verklagt

Veröffentlicht: 27.09.2023 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 27.09.2023
Amazon Schriftzug Gebäude

Guten Morgen!
Das sind die wichtigsten Branchenthemen zum Mittwoch:
Klage gegen Amazon
 Hohe Heizkosten drohen
 Online-Shopper setzen auf Social Media

 

Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat erneut Klage gegen Amazon eingereicht. Zusammen mit den Generalstaatsanwälten von 17 Bundesstaaten hat die Behörde jetzt vor dem Bundesgericht in Seattle eine Kartellklage eingereicht. Es geht mal wieder um die große Marktmacht, die der Online-Händler innehat: Laut der Klage soll Amazon die Konkurrenz ausschließen und so den Wettbewerb unterdrücken. Außerdem soll die Plattform seine Händler dazu drängen, Amazons eigene Logistik- und Lieferdienstleistungen zu nutzen. Verkäufer, die Ware auf anderen Webseiten anbieten, werden laut der FTC bestraft.

Das Unternehmen kritisiert die Klage und hält die Aussagen für falsch. Amazon kündigte bereits an, dies auch vor Gericht austragen zu wollen. Kommt die FTC mit ihrer Klage durch, „würde dies zu geringerer Produktauswahl, höheren Preisen, langsameren Lieferungen für Verbraucher und geringeren Möglichkeiten für kleine Firmen führen“, erklärte Senior Vice President David Zapolsky der Tagesschau zufolge. 

Es ist bereits die vierte Klage, die die Wettbewerbsbehörde aufgrund der großen Marktmacht von Amazon gegen den Konzern eingereicht hat. Seit Jahren werden die Geschäftspraktiken des Online-Riesen untersucht, die Monopolstellung ist der Behörde dabei stets ein Dorn im Auge.

Heizkosten droht drastischer Anstieg

Die nächste Heizperiode steht vor der Tür und Verbraucher müssen sich auch in diesem Herbst und Winter wieder auf hohe Kosten einstellen. Inzwischen hätten sich die Preise im Energiesektor zwar stabilisiert, dennoch warnt die Branche jetzt erneut vor hohen Preissprüngen, sollte die Politik nicht handeln. „Eine vorschnelle Rücknahme der Entlastungen könnte dazu führen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher mitten in der Heizsaison von neuen Preissprüngen getroffen werden“, heißt es von Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bei der Tagesschau. Im vergangenen Jahr stiegen die Heizkosten um bis zu 81 Prozent an, ehe die Politik die Energiepreisbremsen eingeführt hat. Diese gelten noch für das gesamte Jahr 2023, könnten aber verlängert werden.

Um die Privathaushalte im kommenden Winter vor derartigen Preisanstiegen zu schützen, plädiert auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen für eine Verlängerung der Preisbremsen bis Ostern 2024. Andernfalls könnte es für die Verbraucher in den kommenden Monaten wieder richtig teuer werden.

Social Media hat bei der Produktsuche die Nase vorn

In den letzten 12 Monaten hat ein Großteil der europäischen Verbraucher die Art und Weise, wie sie online einkaufen, verändert. Eine große Mehrheit (98 Prozent) sucht in den sozialen Medien nach Produkten. Nur zwei Prozent der europäischen Online-Einkäufer nutzen keine sozialen Medien für die Produktrecherche. Die meisten Käufer nutzen am liebsten YouTube (47 Prozent), gefolgt von Facebook (43 Prozent) und Instagram (40 Prozent). Dies geht aus dem neuesten European Ecommerce Report des Zahlungsdienstleisters Mollie hervor. Im Juli und August wurden 5.000 Verbraucher in Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich befragt, schreibt ecommercenews zur Studie.

Die Umfrage zeigt außerdem, dass die Verbraucher wieder etwas positiver in die Zukunft blicken. 47 Prozent der Befragten glauben, dass sich die Wirtschaft in ihrem Land in den nächsten sechs bis zwölf Monaten verbessern wird. Dieser Optimismus zeigt sich auch in der geplanten Kaufbereitschaft der Verbraucher. In den nächsten zwölf Monaten rechnen 47 Prozent der Verbraucher damit, dass sie mehr ausgeben werden. 10 Prozent planen sogar, sehr viel mehr auszugeben werden.

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