Coronakrise

Zalando schreibt 100 Millionen Euro Verlust in drei Monaten

Veröffentlicht: 16.04.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 16.04.2020
Zalando-Hauptquartier

Die vorläufigen Zalando-Geschäftszahlen für das erste Quartal 2020 zeigen, dass die Coronakrise auch großen Online-Händlern zusetzt. Während der Konzern im ersten Quartal 2019 noch einen leichten Millionengewinn verzeichnen konnte, ist Zalando in diesem Jahr im Zuge der Coronapandemie tief in die roten Zahlen gerutscht: Man erwarte ein bereinigtes Betriebsergebnis (Ebit) zwischen minus 90 und minus 110 Millionen Euro, „ausgelöst durch ein geringeres Umsatzwachstum sowie Sonderabschreibungen auf den Warenbestand in Höhe von 40 Millionen Euro als Folge der geänderten Verkaufserwartungen für die laufende Saison“, teilt Zalando mit.

„Hinter uns liegt ein herausforderndes Quartal“, erklärt CFO David Schröder. Trotzdem zeigt man sich in Berlin optimistisch. Das Bruttowarenvolumen (GMV) wurde nach vorläufigen Zahlen um 13,1 bis 14,6 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro gesteigert, das Umsatzwachstum bewege sich zwischen 10,1 und 11,6 Prozent, der Umsatz wächst damit auf bis zu 1,54 Milliarden Euro. Man schaue nun optimistisch ins zweite Quartal, so Schröder: „Wir haben die richtigen Antworten gefunden, um den finanziellen Erfolg unseres Unternehmens in diesen unruhigen Zeiten abzusichern und auf unserer starken Positionierung im Markt aufzubauen“.

So will Zalando in der Coronakrise sparen

Als Reaktion auf die Coronakrise hat Zalando ein umfangreiches Sparprogramm angekündigt. In Bereichen wie Marketing und Gemeinkosten sollen 250 Millionen Euro eingespart werden. Damit solle auch einem möglichen Stellenabbau entgegengewirkt werden. Gehaltserhöhungen sollen aufgeschoben werden, die Unternehmensführung kürzt ihr eigenes Einkommen um 25 Prozent. Auch Investitionsausgaben werden um etwa 100 Millionen Euro zurückgeschraubt.

Investiert wird mit Blick auf zukünftiges Wachstum aber trotzdem. „Wir werden nun verstärkt unsere Energie und Investitionen darauf lenken, unsere Plattformstrategie während der Krise voranzutreiben. Für die Modebranche ist jetzt die Zeit, auf Online umzustellen. Wir werden unsere Partner dabei unterstützen, ihr Geschäft auf unserer Plattform weiter auszubauen“, sagt Zalando Co-CEO Rubin Ritter. Partner sollen leichter angebunden werden und bis Ende Juni von verbesserten Auszahlungsmodalitäten profitieren. Über das Partnerprogramm seien allein über Ostern mehr als eine Million Artikel verkauft worden – ein Plus von 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Darüber hinaus reagiert Zalando auch im Sortiment auf die Krise. In den kommenden Wochen sollen Gesichtsmasken ins Sortiment aufgenommen werden. Die Erlöse aus diesen Verkäufen will der Konzern spenden.

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