Nutzung von N26-Konten

So betrügen Fake-Anbieter bei Ebay Kleinanzeigen

Veröffentlicht: 08.03.2021 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 21.06.2022

Produkt bezahlt, Ware kommt nicht an, Geld ist weg – so läuft eine Betrugsmasche bei Ebay Kleinanzeigen, über die das RBB-Verbrauchermagazin Super.Markt berichtet.

Demnach verkaufen die Betrüger unter falschem Namen vermeintlich Artikel auf Ebay Kleinanzeigen – weichen aber bei der anstehenden Bezahlung von der Plattform ab und fordern von den Kunden die Überweisung des Kaufbetrages auf ein privates Konto mit einer IBAN-Nummer, darunter auch Accounts der Bank N26. Die Konten werden von den Fake-Anbietern entweder unter falschem Namen oder mit gestohlenen bzw. gehackten echten Daten eröffnet. Überweist der Besteller den Betrag, wird das Konto geschlossen, der Kunde erhält weder seine Ware noch sein Geld. Im Jahr 2020 ging allein das Landeskriminalamt Berlin 6.740 Fällen von sogenanntem Waren-Bestell-Betrug nach. 

Was können Ebay und Banken gegen die Betrugsmasche tun?

Eine begünstigende Ursache dieser Betrugsmasche: die lückenhafte Identifikation bei Banken bei der Kontoeröffnung. „Generell ist die Gefahr am höchsten bei Banken, die Video- oder Foto-Identifikation nutzen, das heißt, wo der Täter nicht noch [...] in die Filiale gehen muss, den Ausweis zeigen muss, gesehen wird. [...] Das betrifft eine Vielzahl von Geldinstituten“, erklärt Hubert Schuster vom LKA Berlin. 

Auch Konten der Bank N26 wurden für diese Betrugsmasche ausgenutzt. N26 hafte aber nicht für entstandene Schäden, wie die Bank erklärt: „Banken müssen [...] nicht überprüfen, ob das Konto dem genannten Überweisungsempfänger zusteht.“ Erst ab 1.000 Euro würden die Konten überprüft. 

Auch Ebay Kleinanzeigen könne derzeit wenig gegen diese Masche ausrichten, wie Ebay-Sprecher Pierre Du Bois gegenüber dem TV-Sender erklärte: „Häufig sind es nur wenige Minuten bis Stunden, in denen solche Anzeigen online sind. [...] Diese Zeitspanne reicht, um mehrere Interessenten zu erhaschen.“ Um den Online-Kaufprozess auf Ebay Kleinanzeigen sicherer zu gestalten, hat das Portal gerade erst eine Bezahlfunktion mit Käuferschutz eingeführt. Außerdem rät Du Bois Käufern grundsätzlich zu Barzahlung bei Abholung, wie er auf Nachfrage von Onlinehaendler News sagt. „Betrüger akzeptieren in der Regel keine Abholung. In den Fällen, in denen eine Abholung nicht infrage kommt, empfehlen wir die Verwendung unserer neuen Bezahlfunktion ’Sicher bezahlen’.“

So können Online-Shopper sich gegen Betrug schützen

Wie können Ebay-Käufer und Online-Shopper im Web generell Betrug verhindern? Verbraucherschützer raten unter anderem zu besonderem Misstrauen und Vorsicht

  • bei sehr günstigen Angeboten
  • Anbietern, die Zahlungen ins Ausland verlangen
  • bei Zwang zur Vorkasse

Ist das Geld bereits überwiesen, wird es deutlich schwerer. Falls die jeweilige Bank den Auftrag noch nicht durchgeführt hat, könnte ein schneller Anruf helfen. Einige wenige Banken bieten beim Online-Banking eine Stopp-Funktion, die noch wenige Minuten nach dem Abschicken aktiviert werden kann.

Die Polizei rät außerdem, Zahlungsdienstleister mit Käuferschutz wie Paypal oder das Lastschriftverfahren zu nutzen. Beim Ebay-Marktplatz ist etwa die Klarna-Sofortüberweisung durch den Ebay-Käuferschutz abgedeckt. 

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