Kolumne: Eine Reise ins gelobte Land

Veröffentlicht: 15.01.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 15.01.2016

Wenn es um Digitalisierung geht, dann hat sich England vergangenes Wochenende als gelobtes Land für mich offenbart. Zu meinem Bedauern muss ich dabei in erster Linie zugeben, dass ich lange Zeit nicht mehr in dem Land war und vielleicht sind mir alle Aspekte des Landes bei meinem letzten Besuch auch einfach entgangen. Wie dem auch sei: Bei dieser Reise fiel mir so einiges ins Auge.

Wer braucht schon ein Taxi?

Ein Taxi habe ich beispielsweise nie gesehen. Uber ist das Transportmittel der Wahl. Und spätestens jetzt stellt sich die Frage: Warum kriegen wir das nicht in Deutschland realisiert? Die Uber-Fahrer waren professionell, freundlich, zuverlässig und weitaus günstiger als das klassische London Cab. Und auch die Zahlung gestaltet sich durch die App angenehm, wenn man gerade kein Geld mehr zur Hand hat – undenkbar, in deutschen Taxen überhaupt auf die Idee zu kommen, mit Karte zu zahlen.

Dann wiederrum ... bei den ganzen Vorteilen versteht man schon, wieso die Taxi-Verbände Sturm gegen den neuen Konkurrenten laufen.

Plötzlich kommt die Zukunft nach Deutschland

Die kontaktlose Geldkarte war die nächste Neuerung, die mir aufgefallen ist. Dabei ist sie vielleicht schon längst ein alter Hut und ich wohne hier in Deutschland hinterm Mond. Aber immerhin: Kaum komme ich aus dem gelobten Land zurück, flattert die Nachricht durch’s Netz, dass die Volksbanken NFC-fähige Girokarten ausgeben werden. Bis zu 25 Euro pro Zahlung und bis zu 100 Euro pro Tag lassen sich damit kontakt- und PIN-los zahlen, erklärt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Und das in Deutschland?

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Vor allem bei kleineren Einkäufen eine bedeutende Erleichterung der Zahlung, die auch die Zeit an der Supermarktkasse verkürzen dürfte. Sofern die NFC-Karten denn von den misstrauischen Deutschen genutzt werden. Dass sich aber gerade Aldi und Lidl bemühen, die NFC-Technik im Supermarkt hierzulande zu etablieren, ist ein bewundernswertes Zeichen. Und mit den beiden Marken dürfte sich die Möglichkeit auch schnell weiter verbreiten.

Make yourself right at home...

Die Ironie des Ganzen war natürlich, dass wir das Wochenende irgendwo im Nirgendwo der britischen Landschaft verbracht haben und in dem Haus kaum mobiles Internet zur Verfügung hatten. Freies WLAN gab es in dem Cottage ebenfalls nicht, aber wie die Briten so schön sagen: Make yourself right at home!

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