Cybersicherheits-Report

Online-Shops verlieren 10 Prozent Umsatz durch Hackerangriffe

Veröffentlicht: 15.11.2023 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 15.11.2023
Person tippt auf Laptop und großes Warnsymbol leuchtet

Cyberangriffe können immer wieder erhebliche Folgen für Unternehmen haben – wie etwa jüngere Beispiele etwa bei der Targobank oder Motel One zeigen, aber auch die ganz großen Tech-Firmen sind im Visier von Hacker:innen. In sehr hohem Maße ist davon die E-Commerce-Branche betroffen: Dort soll jedes Unternehmen zumindest im Durchschnitt in diesem Jahr 41 bekannten Attacken durch kriminelle Dritte ausgesetzt gewesen sein. Das ergab der aktuelle Global Cyber Security Report der Cloud-Plattform Fastly, für den 1.484 IT-Entscheidungsträger in großen Unternehmen aus verschiedenen Branchen in Nordamerika, Europa, Asien-Pazifik und Japan befragt wurden. Aus dem DACH-Raum nahmen über 200 IT-Entscheider an der Untersuchung teil. 

Das hat allem voran finanzielle Auswirkungen: Handelsunternehmen hätten in den letzten zwölf Monaten im Schnitt mehr als 10 Prozent ihrer Einnahmen als direkte Folge von Cyberangriffen eingebüßt.

Datenverlust als größter Risikofaktor in der E-Commerce-Branche  

Ohne Daten von Kund:innen ist im Online-Handel schwerlich ein normales Business möglich. Nicht verwunderlich, dass E-Commerce-Unternehmen stärker als alle anderen befragten Branchen von Datenverlusten bedroht sind: 46 Prozent der Sicherheitsexperten im Einzelhandel gaben dies als direkte Folge von Cyberangriffen im vergangenen Jahr an. Damit einher gehen auch Risiken wie die Kompromittierung von Kundenkonten (25 Prozent), der Verlust des Kundenvertrauens (23 Prozent) sowie der Kundenzufriedenheit (23 Prozent). Zudem stellen mit 38 Prozent Netzwerkausfälle, die durch Hackerangriffe ausgelöst werden, eine Herausforderung dar.   

„Einzelhändler verarbeiten jedes Mal, wenn ein Kunde einen Einkauf tätigt, eine große Menge an kritischen Informationen. Die Kunden vertrauen darauf, dass sie diese Informationen – Bankdaten, individuelle Adressen und vieles mehr – sicher aufbewahren“, führt Sean Leach, VP Technology bei Fastly, aus. Die Tatsache, dass viele sensible Daten bei den Shopbetreiber:innen liegen, mache sie zu einem attraktiven Ziel für Kriminelle. „Die Wiederherstellung nach einer Sicherheitsverletzung ist in diesem Sektor äußerst kompliziert. Abgesehen von den potenziellen finanziellen Verlusten führt die Kompromittierung personenbezogener Daten zu einem erheblichen Vertrauensverlust und verursacht einen großen Imageschaden, der sich langfristig stark auf das Ergebnis eines Unternehmens auswirken kann“, so Leach. 

 

Höhere Investitionen in IT nicht ausreichend

Strategisch würden viele Einzelhandelsunternehmen nun auf höhere Investitionen setzen: 74 Prozent der Firmen wollen ihre Budgets für entsprechende Cybersicherheits-Tools im kommenden Jahr erhöhen. Die Höhe bisheriger Ausgaben für solche Anwendungen wird bislang unterschiedlich wahrgenommen, allerdings sind auch nur gut die Hälfte der Tools überhaupt im Einsatz. „Obwohl die Unternehmen in den letzten zwei Jahren den Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Talentpool Priorität eingeräumt haben, versuchen sie immer noch, diese zu lösen, indem sie einfach mehr Geld ausgeben. Diese Strategie kann den Unternehmen zwar helfen, sich die besten Talente zu sichern, ist aber natürlich begrenzt und lässt die technologischen Entwicklungen – und alternative Lösungen – außer Acht, die den Sicherheitsteams helfen können, ihre personellen Herausforderungen zu bewältigen“, meint Leach. 

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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