Umstrittene Fabrik

Teslas Gigafactoy soll im November genehmigt werden

Veröffentlicht: 30.09.2021 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 30.09.2021
Tesla Gigafactory Berlin

Der Bau der neuen Tesla-Fabrik in Grünheide, südöstlich von Berlin, wird umrankt von Protesten und Skandalen. Doch nun bestätigte das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU), dass die finale Genehmigung nur noch eine Formalität sei und noch diesen November erfolgen könnte, so berichtet Business Insider. Aktuell liegt dabei noch ein Katalog von rund 800 Einwendungen vor, welche Tesla zunächst abarbeiten müsse. Zu diesem Zweck wird nun auch eine spezielle Task-Force aus Kalifornien eingeflogen. Diese sei spezialisiert auf den Aufbau neuer Tesla-Fabriken. 

Problemthemen Wasser und Störfälle

Unter den aktuellen Einwendungen befinden sich insbesondere Punkte zum Thema Abwasserentsorgung sowie Umgang mit Störfällen. Denn hier liegen laut Umweltverbänden und privaten Einwendungen noch große Defizite vor. Gegner der Fabrik legten wieder und wieder Einspruch ein. Im Mai gab es sogar einen Brandanschlag an der bestehenden Baustelle. Im Bekennerschreiben dazu hieß es: „Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial. Tesla ist ein Konzern, der weltweit Raubbau betreibt, Lebensgrundlagen zerstört sowie koloniale Ausbeutungsverhältnisse nutzt und herstellt“.

Gegenüber Business Insider merkte eine Sprecherin des Brandenburger Umweltministeriums an, dass Interessierte „den Stand des Verfahrens (...) in den öffentlich ausliegenden und im Internet abrufbaren Unterlagen der Online-Konsultation einsehen“ könnten. Weiter sagt die Sprecherin: „Eine Entscheidung wird nach der Erörterung/Online-Konsultation gefällt. Zum Ergebnis des Bescheids, zum Termin und den Inhalten können deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch gar keine Aussagen getroffen werden“.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke äußerte sich ebenfalls zum aktuellen Stand. „Sofern die Anhörung gut läuft und die Einwendungen, die gekommen sind, gut abgearbeitet werden, halte ich es für möglich, dass die Entscheidung über die Genehmigung noch in diesem Jahr kommen wird“, zitiert ihn die Berliner Zeitung mit Verweis auf die dpa. 

Tesla möchte die Stimmung wenden

Die Stimmung gegenüber der Tesla-Fabrik ist aktuell alles andere als positiv. Vor kurzem wurde erst bekannt, dass der Fabrikbau vom deutsche Staat überdies eine Subvention in Millionen-Höhe erhalten soll. Und das trotz aller Proteste. Und noch eine weitere Extra-Wurst scheint sich das von Elon Musk geführte Unternehmen ergattert zu haben. Wie die Berliner Zeitung B.Z. berichtet, erhielt das Unternehmen nun gleich zwei Ausnahmegenehmigungen vom Landkreis Oder-Spree. Die Genehmigungen betreffen dabei den für den 9. Oktober geplanten Tag der offenen Tür, welcher mit nunmehr 9.000 Menschen Volksfest-Ausmaße annehmen soll. Die zweite Genehmigung betreffe den Fakt, dass sich die Baustelle in einem Wasserschutzgebiet befindet. 

Wie der Website zum Volksfest zu entnehmen ist, können Besucher des Events einen Blick hinter die Kulissen der Baustelle und der geplanten Fabrik werfen. Neben Informationsständen rund um Tesla und deren Produktpalette wird es Foodtrucks und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geben. Ob das Unternehmen die Kritiker mit dieser Ablenkung positiver einstimmen kann, bleibt abzuwarten. 

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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