KI: OpenAI-Belegschaft droht mit Wechsel zu Microsoft

Veröffentlicht: 21.11.2023
imgAktualisierung: 21.11.2023
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 4 Min.
21.11.2023
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ChatGPT auf Smartphone und OpenAI-Logo im Hintergrund
© T. Schneider / Shutterstock.com
Nach dem der Chef des Tech-Konzerns OpenAI vom Vorstand abgesetzt wurde, stellt sich die Belegschaft hinter ihn.


Beim ChatGPT-Konzern OpenAI rumort es in der Führungsetage gewaltig. Ganz überraschend wurde Sam Altman, der Chef der Entwicklerfirma und Erfinder der bekannten KI-Chatsoftware, Ende der vergangenen Woche vom Verwaltungsrat abgesetzt. Auch Mitgründer Greg Brockman soll in Reaktion darauf seine Kündigung abgegeben haben. Jetzt zieht sogar die Belegschaft des Konzerns mit – und stellt sich gegen den Aufsichtsrat. 

In einem offenen Brief wird nun der Rücktritt des Gremiums gefordert, meldet Golem. Mehr als 500 Angestellte haben das Dokument unterschrieben. „Bis jetzt war das Unternehmen, für das wir arbeiten und das wir schätzen, noch nie in einer stärkeren Position. Der Prozess, durch den Sie Sam Altman entlassen und Greg Brockman aus dem Vorstand entfernt haben, hat all diese Arbeit gefährdet und unsere Mission und unser Unternehmen untergraben“, heißt es darin. Das Verhalten habe deutlich gemacht, „dass Sie nicht die Kompetenz haben, OpenAI zu leiten“. 

Belegschaft würde mit Altman mitziehen 

Sam Altman hatte indes das Angebot erhalten, zu Microsoft zu wechseln, ebenso wie Kollege Greg Brockman. Der Software-Konzern kündigte an, dass er gemeinsam mit weiteren Mitarbeitenden ein neues KI-Forschungsteam anführen solle. Microsoft-CEO Satya Nadella bestätigte dies auf X/Twitter und erklärte außerdem: „Wir bleiben unserer Partnerschaft mit OpenAI treu.“ Das OpenAI-Team solle demnach künftig Emmett Shear leiten.   

Und offenbar auch ein großer weiterer Teil würde zu Microsoft gehen. Das Unternehmen habe ihnen versichert, „dass es bei dieser neuen Tochtergesellschaft Stellen für alle OpenAI-Mitarbeiter gibt, sollten wir uns dafür entscheiden“, heißt es in dem offenen Brief. Und das könnte passieren, zumindest bekräftigt man mit dem potenziellen Wechsel die eigenen Forderungen: „Wir werden diesen Schritt in Kürze tun, es sei denn, alle derzeitigen Vorstandsmitglieder treten zurück und der Vorstand ernennt zwei neue führende unabhängige Direktoren, wie Bret Taylor und Will Hurd, und setzt Sam Altman und Greg Brockman wieder ein.“

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Microsoft: Aktienkurs steigt auf Rekordhoch

Die News um den Wechsel Altmans zu Microsoft beflügelte den Aktienkurs des Tech-Unternehmens. Dieser stieg laut FAZ um 2,1 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 377,64 Dollar. Der Börsenwert sei damit um etwa 57 Milliarden US-Dollar angestiegen – mehr als zehnmal soviel, wie Microsoft Anfang des Jahres in OpenAI investiert hatte. 

Die OpenAI-Investor:innen blicken indes mit großen Bedenken auf die Vorgänge im Vorstand. Sie sollen rechtliche Schritte prüfen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf Insiderwissen. Ob es auch zu einer Klage kommen könnte, ist allerdings nicht bekannt. Microsoft hält derzeit 49 Prozent an OpenAI, ein eben so hoher Anteil liegt in der Hand von weiteren Investor:innen und Mitarbeiter:innen,  zwei Prozent hat die gemeinnützige Muttergesellschaft von OpenAI inne.

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Hanna Behn

Hanna Behn

Expert/in für: Handel & Unternehmertum

Veröffentlicht: 21.11.2023
img Letzte Aktualisierung: 21.11.2023
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