Auf der Suche nach dem nächsten Wow
So, und was macht man mit so viel Geld? Natürlich: Man erfüllt sich einen Kindheitstraum, steigt in eine Rakete und lässt sich ins Weltall schießen. Check! Diesen Punkt kann Jeff Bezos seit dem gestrigen Dienstag von seiner To-do-Liste streichen. Und jetzt? Was macht ein Mensch, der sich quasi alles kaufen kann? Dem keine Hürde zu hoch vorkommen dürfte? Nach dem zehnminütigen Raketen-Trip könnte er in den kommenden Jahren daran arbeiten, seine Ankündigungen wahr zu machen und den Mond zu besiedeln. Damit wäre Bezos ein weiteres Kapitel in den Geschichtsbüchern sicher. Keine schlechte Idee also.
Neben diesem extraterrestrischen Plan der Mondbesiedelung dürften quasi alle Pläne, die Bezos potenziell am Boden der Erde verfolgt, irgendwie langweilig wirken … Eine gigantische Superyacht? – Schnäppchen. Eine eigene Insel? – Haben andere Milliardäre auch. Eine eigene Football-Mannschaft, mit der Bezos seit Jahren liebäugelt? – Auch nichts Besonderes! Und irgendwelche Übernahmen fremder Unternehmen sind zwar durchaus Teil der „normalen“ Entwicklung, die ein ständiger Expansionstrieb mit sich bringt, doch mit den sonstigen spektakulären Ansätzen von Bezos hat dies auch nicht so viel gemein. Welches Ziel setzt sich also der Mann, der sich nur mit Superlativen zufrieden gibt?
Nach dem Himmel der Grund der Meere?
Um ehrlich zu sein, fällt mir dazu nicht viel ein. Zumindest nichts, was nicht direkt aus der Science-Fiction-Welt stammt. Und selbst da hat Jeff Bezos schon Träume wahr werden lassen, schließlich hat er sich schon eine digitale Roboter-Frau gebastelt, die wir als Alexa kennen!
Vielleicht baut er sich eine eigene Stadt in der Wüste, eine Art neues Las Vegas und lässt dort Leben gedeihen, wo vorher nur Einöde war. Oder er wendet sich – nachdem er den Himmel bzw. das Weltall erobert hat – nun dem Erdboden zu und fängt, wie sein Erzrivale Elon Musk, damit an, Tunnel zu graben oder Löcher zu bohren? Joar, könnte man machen.
Viel cooler wäre allerdings etwas vollkommen Neues. Wie wäre es mit einer Villa unter dem Meer? Oder einer ganzen Stadt im Atlantis-Style? Das wäre auf jeden Fall neu, nie da gewesen und dürfte dem Superlativen-Denken des Amazon-Gründers entsprechen. „Amazon-Gründer erweckt Mythos zum Leben“ – das wäre sicher eine Schlagzeile, die ihm gefallen könnte. Ich bleibe gespannt und halte die Tastatur griffbereit.
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