Microsoft: Activision-Blizzard-Übernahme könnte an Kartellwächtern scheitern

Veröffentlicht: 09.12.2022
imgAktualisierung: 09.12.2022
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
09.12.2022
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Microsoft und Activision Blizzard
© Sergei Elagin / Shutterstock.com
Microsoft will Activision Blizzard für 69 Milliarden Dollar übernehmen, amerikanische Kartellwächter wollen gegen den Deal nun klagen.


Die US-Handelsaufsicht FTC hat eine kartellrechtliche Klage gegen die Übernahme des Videospiel-Giganten Activision Blizzard durch Microsoft eingereicht. Die FTC ist der Auffassung, dass der Zukauf Microsoft zu viel Marktmacht verschaffen würde. Microsoft will für Activision Blizzard etwa 69 Milliarden US-Dollar ausgeben.

Gegenüber US-Medien zeigen sich die Konzerne optimistisch. Man begrüße „die Gelegenheit, unseren Fall vor Gericht zu präsentieren“, zitiert der Spiegel etwa den Microsoft-Manager Brad Smith. Man habe weiterhin „volles Vertrauen“ in die Übernahme. Von Beginn an habe man der FTC Zugeständnisse angeboten. Bobby Kotick, Konzernchef von Activision Blizzard schrieb in einem Memo an die Mitarbeiter: „Ich glaube, dass wir diese Herausforderung gewinnen werden.“

Zu starke Marktposition für Microsoft?

Im Januar hatten Microsoft und Activision Blizzard den Deal angekündigt, der in der Videospiel-Branche ein Beben auslöste. Microsoft hat in den vergangenen Jahren vermehrt Spielestudios aufgekauft, Bethesda (Fallout) oder der Mobile-Gigant King Digital Entertainment (Candy Crush) gehören bereits zum Softwarekonzern, auch die Marke Minecraft ist längst eine Microsoft-Marke.

Die Marktposition von Microsoft ist ohnehin groß, mit Activision Blizzard kämen Spielmarken wie Call of Duty, World of Warcraft oder Diablo hinzu. Dass diese Übernahme die Marktmacht Microsofts erhöht, ist keine Frage, auch angesichts des Konsolenmarktes, auf dem Microsoft mit seiner Xbox bereits mit dem Sony-Produkt Playstation konkurriert. Der Widerstand der FTC kommt nicht überraschend, auch in Großbritannien und in der Europäischen Union beobachtet man das Geschäft.

„Im November erst hatte die EU-Kommission die Befürchtung geäußert, dass Microsoft durch die Übernahme den Zugang zu Spielen für Konkurrenten und deren Konsolen einschränken könnte“, schreibt der Spiegel. Davon ist allerdings kaum auszugehen. Nach der Übernahme des Minecraft-Studios Mojang zum Beispiel sorgte Microsoft im Gegenteil dafür, das Spiel auf möglichst viele Plattformen zu bringen, um die Zielgruppe zu erhöhen. Die Zeiten, an denen sich große Studios an einzelnen Exklusivtiteln für bestimmte Konsolen festhalten, sind schon länger vorbei.

Christoph Pech

Christoph Pech

Expert/in für: Digital Tech

Veröffentlicht: 09.12.2022
img Letzte Aktualisierung: 09.12.2022
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