Weniger Angestellte können Arbeit und Freizeit gut vereinbaren

Veröffentlicht: 04.07.2023
imgAktualisierung: 04.07.2023
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 4 Min.
04.07.2023
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Frau kämpft mit Belastung bei der Arbeit am Laptop
© Tirachard Kumtanom / Shutterstock.com
Einer Umfrage zufolge finden weniger Beschäftigte, dass sich Arbeit und die Freizeit bzw. Zeit mit Freunden und Familie die Balance halten.


Während der Corona-Pandemie rückten Themen wie die psychische Gesundheit und ein verstärkter Ausgleich zwischen Arbeits- und Freizeit zunehmend in den Fokus. So wurde beispielsweise bei SAP ein extra Urlaubstag für das mentale Wohlbefinden eingeführt. Durch das Homeoffice die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verwischt, mit wieder mehr Betrieb in den Büros steigt nun auch der Wunsch, die beiden Bereiche wieder stärker zu trennen. Und die Diskussionen rund um die Vier-Tage-Woche ebben nicht ab.

Mehr Stress, weniger Erholung

Doch Familie, Freunde und die Arbeit unter einen Hut zu bringen – das schaffen aktuell 38 Prozent der befragten Beschäftigten. Im vergangenen Jahr sei der Anteil der Leute, die das von sich behaupten können, allerdings mit 42 Prozent noch größer gewesen. Dies ermittelte aktuell das Meinungsforschungsunternehmen Gallup in einer Befragung unter 1.500 Arbeitnehmer:innen zur Work-Life-Balance, meldet die Zeit mit Verweis auf Angaben der Funke Mediengruppe.

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 Ein ähnliches Gefälle zeige sich in Bezug auf Stress und Entspannung: So falle es nur noch 30 Prozent – statt 36 Prozent im Jahr 2022 – der Menschen leicht, nach Feierabend abzuschalten. Jede:r Vierte gestresst – dieser Wert ist leicht von 40 auf 42 Prozent gestiegen. Das ist offenbar nicht nur in Deutschland der Fall: Während vor allem der Stresslevel in weiteren Ländern, darunter Frankreich, Japan und Großbritannien ähnlich hoch wie hierzulande ist, fühlt sich sogar mehr als die Hälfte der Menschen in Kanada sowie den USA von ihrer Arbeit gestresst. 

Geringere Priorität in der Führungsetage?

Dass den Unternehmen diesbezüglich eine gewisse Verantwortung zukommt, zeigt sich in der Zustimmung zur Aussage: „Mein Unternehmen interessiert sich für mein persönliches Wohlergehen“: Im letzten Jahr hätte dies noch jede:r Dritte bejaht, jetzt ist es nur noch ein Viertel. Doch scheint dieses Thema in den Firmen aktuell nicht mehr ganz so weit oben auf der Agenda zu stehen: „Während Corona war das Wohlbefinden der Beschäftigten Topthema in Deutschlands Chefetagen, heute ist es aufgrund der multiplen Krisen leider wieder ein wenig vom Radar verschwunden“, kommentiert Marco Nink Gallup zu den Umfrageergebnissen. 

Vielen Beschäftigten ist das Thema Work-Life-Balance allerdings nach wie vor sehr wichtig – ein Mangel derselben stellt neben dem Gehalt einen der wichtigsten Kündigungsgründe dar. Und wie eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, sind zwei Drittel der Berufstätigen auch noch im Sommerurlaub erreichbar – und dass, weil mehr als die Hälfte glaubt, dass Vorgesetzte einerseits sowie Kolleg:innen andererseits dies auch von ihnen erwarten. „In Zeiten von Homeoffice und mobilem Arbeiten vermischen sich bei vielen Berufstätigen im Arbeitsalltag private und berufliche Tätigkeiten. Umso wichtiger ist deshalb, den Urlaub zur Erholung zu nutzen“, mahnt deshalb etwa Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Arbeitgeber sind hier in der Pflicht, klare Regeln wie Vertretungslösungen zu etablieren, zu kommunizieren und durchzusetzen. Der Urlaub sollte nur im äußersten Notfall gestört werden.“ 

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Hanna Behn

Hanna Behn

Expert/in für: Handel & Unternehmertum

Veröffentlicht: 04.07.2023
img Letzte Aktualisierung: 04.07.2023
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