Der frühe Vogel

Autovermieter Hertz trennt sich von Tesla-Fahrzeugen

Veröffentlicht: 12.01.2024 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 12.01.2024
Filiale des Autovermieters Hertz

Die Themen im Überblick:


  • Hertz schmeißt Teslas aus seinem Angebot
  • Der Online-Marktplatz Refurbed feiert einen Umsatzrekord
  • Das Lebensmittel-Start-up Sirplus muss Insolvenz anmelden

Ende vergangenen Jahres verkündete der Autovermieter Sixt, dass er seine Fahrzeugflotte umstrukturiert und in diesem Rahmen die Tesla-Wagen aussortiert. Diesem Schritt folgt nun auch der Konkurrent Hertz: Noch im Laufe dieses Jahres wolle man sich von 20.000 Elektroautos der Marke Tesla trennen.

Durch den Verkauf der entsprechenden Fahrzeuge sollen Abschreibungen in Höhe von 245 Millionen US-Dollar erfolgen. Doch dies werde wohl in Kauf genommen. Bei der Abstoßung gehe Hertz offenbar nicht zimperlich vor. In einem Heise-Bericht ist die Rede davon, dass „Fahrzeuge nun regelrecht verhökert“ werden. Das Geld werde dann in Teilen genutzt, um die Flotte mit Verbrennern aufzustocken. 

Betroffen sei ungefähr ein Drittel der E-Auto-Flotte. Neben Tesla gehören grundsätzlich insbesondere Polestar-Fahrzeuge zum Bestand. Als Grund der Entscheidung habe Hertz gegenüber der US-amerikanischen Börsenaufsicht höheren Kosten für Beschädigungen und Reparaturen genannt.

Nach früheren Zielen wollte Hertz ein Viertel seines Autobestands bis Ende 2024 elektrifizieren. Im Herbst 2021 wurde noch einen Zukauf von 100.000 Tesla-Autos angekündigt hatte. Das Ziel wurde allerdings in diesem Maße nie umgesetzt. Nach einem gravierenden Umsatzeinbruch in der Pandemie musste Hertz Insolvenz anmelden, konnte allerdings mithilfe milliardenschwerer Unterstützung ein Ende abwenden. Aktuell komme Hertz gegenwärtig den Berichten nach auf etwa 60.000 Elektroautos.

Umsatz-Freude bei Refurbed

Grund zum Feiern hat der Online-Marktplatz Refurbed: Das Unternehmen, das sich auf wiederaufbereitete Geräte spezialisiert hat, zeigt sich mit seinem bisherigen Wachstum und besonders auch mit dem vergangenen Jahr zufrieden. So habe man 2023 nicht nur das höchste Investment in einer Investmentrunde verzeichnet, sondern auch eine Umsatzmarke in Höhe von einer Milliarde Euro erreicht.

54 Millionen Euro konnte sich das Unternehmen in einer Serie-C-Runde sichern. Dem jüngsten Erfolg gehen in den vergangenen Jahren auch weitere hohe Investments voraus, etwa 2020 in Höhe von 13 Millionen Euro und 2021 in Höhe von 47 Millionen Euro. „Die Gesamtinvestition inklusive der Seed-Finanzierung liege seit dem Jahr 2017 dadurch bei knapp 116 Millionen Euro“, schreibt Heise.

Sirplus rutscht in die Insolvenz

Die Rettung von Lebensmitteln ist das große Ziel des Start-ups Sirplus. Das Marktumfeld ist jedoch ein schwieriges und hat das Unternehmen vor Probleme gestellt, die es allein nicht lösen kann: Es musste nun Insolvenz anmelden. Florian Linkert von der Kanzlei BBL sei vom Amtsgericht Charlottenburg als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden.

Nach Angaben von Mitgründer Raphael Fellmer sei unter anderem die fehlende Professionalisierung des Start-ups Grund für die Entwicklung. Dabei habe er selbst Fehler eingeräumt. Auch strikte Maßnahmen, die Ende 2023 durchgeführt wurden, hätten eine Zahlungsunfähigkeit nicht abwenden können: So seien neben der Schließung des hauseigenen Lagers auch personelle Einschnitte vorgenommen worden. Das Team verkleinerte sich in diesem Rahmen von fast 90 auf weniger als 30 Mitarbeitende. 

Während sich Fellmer zuversichtlich zeigt und an den Glauben eines Neustarts festhält, zeige sich Insolvenzverwalter Linkert eher zurückhaltend:  über die Erfolgsaussichten. „Wir werden den Betrieb erst einmal fortführen und sondieren derzeit die Lage, um uns ein umfassendes Bild über die Situation des Unternehmens machen zu können“, wird er beim Handelsblatt zitiert.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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