„Anpassungsbedarf“, aber Marktstart „erfolgreich verlaufen“?
Gehrig soll aber auch gesagt haben, dass bis Ende 2018 zu den bislang vorhandenen 47 Filialen in den USA nur 20 hinzukommen, also weit weniger als die im Juni angekündigten 100 Geschäfte. Eine Konzernsprecherin will dies gegenüber der FAZ wiederum nicht bestätigen. Die Aussagen widersprechen sich und ob man den Markteintritt intern nun positiv oder negativ bewertet, bleibt offen. Ein Lidl-Sprecher sagt gegenüber der FAZ zwar: „Alles in allem ist der Marktstart erfolgreich verlaufen. Wir arbeiten weiter am nachhaltigen Wachstum.“
Das Unternehmen räumt aber auch ein, dass es „Anpassungsbedarf“ gebe. Die Suche nach der richtigen Ladengröße und dem angemessenen Filialtyp erweise sich als schwierig. Das Unternehmen arbeitet nun „mit Hochdruck“ an Konzepten, um die enttäuschenden Umsätze anzukurbeln. Von den aktuellen Problemen will man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Es geht uns nicht um kurzfristige Entwicklungen“, so der Lidl-Sprecher. Dass man bei all den Beteuerungen aber trotzdem nicht zufrieden zu sein scheint, belegt die Personalie Daniel Marasch. Dieser hatte den Markteintritt in Amerika vorbereitet, ist aber bereits seit dem Herbst nicht mehr im Unternehmen. Dass man sich zudem kurz nach dem Start mit einer Markenrechtsklage herumschlagen musste, dürfte nicht spurlos am Image in den Vereinigten Staaten vorbei gegangen sein.
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