Mehr als ein Shopping-Trend

Diese Nachhaltigkeitskriterien zählen beim Online-Kauf

Veröffentlicht: 04.04.2023 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 05.04.2023
Etikett: Nachhaltig / recycelte Materialien

Das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz beim Einkauf rückt zunehmend in den Fokus von Kundschaft und Händlern. Das unterstreichen auch Ergebnisse einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Zahlungsdienstleisters Klarna: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Deutschen ist es demnach wichtig, dass Marken und Einzelhändler umweltverträglich handeln. Im Ländervergleich liege Deutschland damit ganz knapp unter dem globalen Durchschnitt – in Portugal wird beispielsweise sogar von mehr als jedem und jeder Zweiten (56 Prozent) auf Nachhaltigkeitskriterien Wert gelegt. Befragt wurden zwischen Oktober und Dezember 2022 insgesamt 21.770 Personen aus 17 Ländern. 

„Das Kaufverhalten der Verbraucher:innen in Deutschland zeigt, dass Nachhaltigkeit bei ihren Kaufentscheidungen eine immer größere Rolle spielt. Umso wichtiger ist es, die Erwartungen der Verbraucher:innen zu erfüllen und sie mit Informationen zu versorgen, die ihnen helfen, bewusste Konsumentscheidungen zu treffen“, erläutert Nicole Defren, Country Manager Germany bei Klarna zu den Umfrageergebnissen. Klarna selbst trage etwa mit Services wie CO₂-Trackern oder Produkthinweisen dazu bei.

Das erwartet die Kundschaft von Marken und Handel

Knapp ein Viertel der Konsumierenden hierzulande sucht Klarna zufolge aktiv nach Marken, die ethisch und nachhaltig handeln. Die drei wichtigsten Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit seien dabei für 59 Prozent der Befragten die Umweltauswirkungen des Produkts, dessen soziale Auswirkungen (57 Prozent) sowie der ökologische Fußabdruck der Marke (53 Prozent). 

Vor allem der Online-Handel könne diese Informationsbedürfnisse gut decken: So waren mit gut sechs von zehn Befragten mehr Leute der Meinung, dass sie sich beim Shoppen im Netz besser über die Nachhaltigkeit von Produkten informiert fühlten, als in stationären Geschäften (38 Prozent). Generell erledige die Hälfte wegen der Zeitersparnis und der Möglichkeit, Preise zu vergleichen, den Einkauf lieber online. Ein Viertel der Deutschen habe auch die Umweltauswirkungen der Lieferoptionen im Blick, wenn online geshoppt wird. 

Während die Anforderungen an Angebote und Transparenzpflichten wachsen, gab es in der Vergangenheit aber immer wieder auch Untersuchungen, die belegen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zwingend aus Rücksicht auf Ressourcen weniger konsumiert bzw. online einkauft haben. 

 

Nachhaltigkeit: Nicht mehr länger ein Nice-to-Have

Auch auf dem sozialen Netzwerk Pinterest zeigt sich ein gesteigertes Bewusstsein für Umweltthemen. So stiegen die Suchanfragen auf der Plattform für das Upcycling von Kleidung (+100 Prozent), Jeans (+ 40 Prozent) oder Möbeln (+ 20 Prozent), auch Informationen zur Wiederverwertung von Plastikflaschen werden verstärkt gesucht. Verstärktes Interesse gab es außerdem zum Thema DIY-Gewächshäuser, Hochbeete, Wildgartengestaltung oder zu nachhaltigem Bauen.  

„Die Strategie rund um Nachhaltigkeit wird für Marken im Jahr 2023 wichtiger sein denn je“, kommentiert Martin Bardeleben, Country Manager Pinterest Deutschland zu dieser Entwicklung. „Von einem vermeintlichen ‚Nice-to-Have' hat sich dieses Thema hin zu einer Verantwortung für Unternehmen, aber auch zu einem echten Treiber von Werbewirkung entwickelt. Unsere Analysen zeigen: Kampagnen mit nachhaltigen Botschaften inspirieren auf Pinterest zum Handeln.“  Händler und Marken, die bei Pinterest Werbekampagnen mit Nachhaltigkeitsbezug schalteten, hätten der hauseigenen Untersuchung zufolge vergleichsweise 2,4-mal mehr Conversions – also Anzeigenklicks oder Produktkäufe – auf der Plattform erzielt als Kampagnen, die einen solchen nicht enthielten. 

Wer mit Nachhaltigkeit wirbt, sollte diese idealerweise auch leben und nicht nur als Marketing-Strategie nutzen. So hat etwa die EU-Kommission jüngst neue Regeln vorgestellt, die beispielsweise irreführenden Werbeslogans entgegenwirken sollen. Es sei wichtig, dass man entsprechenden Aussagen oder auch Kennzeichnungen zu Produkten auch tatsächlich trauen könne, argumentierte etwa EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius. Authentizität und echtes Engagement sind in diesem Bereich aber auch abseits von Regelungen wichtig. So gibt es immer mal wieder Greenwashing-Vorwürfe gegenüber Unternehmen sowie Organisationen, die im Falle falscher Versprechungen auch nicht vor rechtlichen Schritten zurückschrecken.

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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