Ablehnung der Cookies

Yahoo kassiert Millionenstrafe wegen Sperrung von E-Mail-Konten

Veröffentlicht: 19.01.2024 | Geschrieben von: Julia Petronis | Letzte Aktualisierung: 19.01.2024
Yahoo-Website

Obwohl Nutzer:innen den Werbe-Cookies ausdrücklich widersprochen haben, spielte der E-Mail-Anbieter Yahoo dennoch Werbung aus und sperrte die Mail-Konten nach der Ablehnung der Cookies. Die französische Datenschutzaufsicht sah dieses Vorgehen kritisch und ging gegen das Unternehmen vor, berichtet heise-online. Nun muss Yahoo die Konsequenzen tragen und zehn Millionen Euro Strafe zahlen. 

Yahoo ignorierte Ablehnungen

Wie die Commission Nationale de l’Informatique et des Libertés (CNIL) gestern mitgeteilt hat, muss Yahoo eine Strafe in Millionenhöhe zahlen. Verhängt wurde die Strafe durch die französische Datenschutzaufsicht, da der US-Konzern insgesamt zwei Verstöße begangen hat. Zum einen hat Yahoo die Ablehnung von Cookies nicht akzeptiert und sogar teilweise bestraft. Betroffen sind die Startseite Yahoo.com und das E-Mail-Angebot „Yahoo! Mail“. 

Yahoo musste sich dem Vorwurf stellen, etwa 20 Cookies für Werbezwecke auf den Geräten der Nutzenden abgelegt zu haben, obwohl diese die Werbe-Cookies ausdrücklich abgelehnt hatten. Das Unternehmen ignorierte teilweise die gesetzten Haken im eingebundenen Cookie-Banner und verstieß damit gegen die Vorgabe, dass diese Cookies nur gesetzt werden dürfen, wenn die Nutzenden dem auch zugestimmt haben. 

Doch darüber hinaus beging Yahoo einen weiteren Verstoß: Benutzer:innen von Yahoo Mail wurden darüber informiert, dass sie den Mail-Dienst nicht mehr nutzen können, wenn sie die Ablehnung der Werbe-Cookies nicht zurücknehmen. 

Einwilligung muss freiwillig erfolgen

Die CNIL gab zwar an, dass es nicht gegen die Vorgaben des Datenschutzes verstoße, wenn die Nutzung eines Dienstes an die Zustimmung zur Ablage nicht unbedingt notwendiger Cookies geknüpft wird. Jedoch muss die Einwilligung stets freiwillig erfolgen. Das bedeutet wiederum, dass im umgekehrten Falle eine Ablehnung nicht zu Nachteilen führen darf. Yahoo habe allerdings keine Alternative angeboten, sondern die Mail-Adressen der jeweiligen Nutzer:innen gesperrt.

Yahoo hat bereits angekündigt, die Entscheidung prüfen zu wollen und dann über die nächsten Schritte zu beraten. 

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!

 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Julia Petronis
Julia Petronis Expertin für: IT- und Medien-Recht

Julia ist seit April 2021 als juristische Redakteurin bei uns tätig. Während ihres Studiums der Rechtswissenschaften in Leipzig konzentrierte sie sich vor allem auf das Medien- und IT-Recht, sowie das Wettbewerbs- und Urheberrecht – und kann dieses Wissen heute auch „in der echten Welt“ einsetzen.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Julia Petronis

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.